Emmerich. Die Bilanz des Jobcenters 2019 fällt äußerst positiv aus. Spürbar weniger Langzeitarbeitslose und Bedarfsgemeinschaften. Dann kam Corona 2020...
Eine äußerst erfreuliche Bilanz kann das Jobcenter der Stadt Emmerich für das Jahr 2019 vorlegen. Spürbar weniger Langzeitarbeitslose und weniger Bedarfsgemeinschaften zählte das Jobcenter am Ende des Jahres im Vergleich zu 2018. Damit wurde der Haushalt der Stadt Emmerich um mehr als 72.000 Euro bzw. sieben Prozent entlastet, die weniger an Sozialleistungen gezahlt werden mussten.
Ein entsprechender Bericht wird dem Sozialausschuss in der Sitzung am Mittwoch, 12. August, 18 Uhr, in der Aula der Gesamtschule an der Paaltjessteege vorgelegt. Schade nur, dass der Erfolg in 2020 schon wieder torpediert wurde. Corona sei dank. „Die Bedarfsgemeinschaften nehmen zu. Es läuft für Emmerich überdurchschnittlich schlecht“, erklärt Stadtsprecher Tim Terhorst.
Arbeitsmarkt entwickelte sich 2019 insgesamt gut
Prinzipiell muss man festhalten, dass der Arbeitsmarkt 2019 sich insgesamt gut entwickelt hat. In Zeiten des Fachkräftemangels gingen Betriebe zunehmend dazu über, niedrig qualifizierte Personen fortzubilden, um ihren Lücken abzudecken, so Terhorst: „Für Emmerich als Logistik-Standort lief es 2019 sehr, sehr gut.“ Einige Unternehmen, wie Convent und Fiege, haben in der Hansestadt expandiert. Auch in den Niederlanden gab es eine starke Personalnachfrage. „Darauf haben wir relativ wenig Einfluss“, gesteht Tim Terhorst.
Aber das Jobcenter habe sich schon sehr gezielt mit der Frage beschäftigt, wie man Arbeitskräfte qualifizieren kann, damit dies zu einer nachhaltigen Beschäftigung führt. Man wollte nicht um seiner selbst Willen qualifizieren: „Das hat 2019 zu nachhaltiger Beschäftigung geführt“, freut sich der Stadtsprecher.
Auszahlungen um 9,9 Prozent in Emmerich verringert
Der Fachbereich Arbeit und Soziales bei der Stadt Emmerich betreut über das Jobcenter die Hartz IV-Bezieher. Hier werden im Monat etwa Leistungen für 1800 Personen gewährt. Die Zahlenwerke des Jobcenters sind so gestaltet, dass sie mit anderen Städten vergleichbar sind.
In Emmerich hat die Summe der monatlichen Auszahlungen im Dezember 2019 um 9,9 Prozent abgenommen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Kreis Kleve lag die Senkung im Schnitt bei 8,1 Prozent. Auch bei den Kosten für Unterkunft und Heizung konnte gespart werden. Hier konnte eine Reduzierung um neun Prozent erreicht werden, wobei kreisweit in 2019 die Kosten gar um 9,5 Prozent sanken.
10,2 Prozent weniger Langzeitbezieher in Emmerich
Im besonderen Fokus lagen die Langzeitbezieher, die in den 24 Monaten zuvor mindestens 20 Monate Leistungen nach dem SGB II bezogen hatten. Hier kann Emmerich für Ende 2019 einen Abbau von 10,2 Prozent vermelden. Im Kreis Kleve lag die Reduzierung von 2018 auf 2019 bei 6,6 Prozent.
Die Integrationserfolge wirken sich positiv auf die Zahl der Bedarfsgemeinschaften aus. So zählte Emmerich 100 Bedarfsgemeinschaften weniger, insgesamt 1008, was ein Minus von 9,6 Prozent bedeutet. Kreisweit lag die Senkung bei 8,8 Prozent. Es lebten im Dezember 2018 noch 1477 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in Emmerich. Im Dezember 2019 waren es noch 1322 – ein Minus von 10,5 Prozent. Hierbei sind 475 Zugängen 628 Abgänge entgegen zu rechnen.
Der Haushalt wurde um über 72.000 Euro entlastet
Die Unterkunftskosten teilen sich Bund, Land, Kreis und Stadt. Musste Emmerich 2017 noch 1,47 Millionen Euro an den Gesamtaufwendungen von 6,05 Mio. Euro beisteuern, so sank der Betrag schon 2018 auf 1,05 Mio. Euro von 5,28 Mio. Euro und dann 2019 nochmal auf 0,97 Mio. Euro von 4,78 Mio. Euro.
Inwieweit sich die Pandemie auf soziale Aspekte in Emmerich auswirkt, wird in einem Sachstandsbericht im Sozialausschuss ebenfalls vorgestellt. In der Sitzung gilt Maskenpflicht.
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