Anholt. Die Parkanlage der Wasserburg Anholt öffnet zum 1. August 2020 wieder ihre Pforten. Ein ganzes Bündel an Umgestaltungsarbeiten wurde vorgenommen.
Das Erwachen der Natur im Frühjahr war der fürstlichen Familie dieses Mal alleine vorbehalten. Denn durch die Corona-Pandemie musste auch der Park an der Wasserburg Anholt geschlossen werden. Ab kommenden Samstag, 1. August, ist das 35 Hektar große Gelände dann auch wieder sieben Tage die Woche durchgehend für Besucher geöffnet.
Maßnahmen gebündelt
Dass die Parkanlage erst mit Beginn des Monats August wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist, liegt freilich nicht an coronabedingten Hygienevorschriften. Vielmehr entschlossen sich Erbprinzessin Anne und Erbprinz Emanuel zu Salm-Salm den Familienstammsitz ordentlich auf Vordermann zu bringen. „Es sollten so viele Maßnahmen wie möglich in dieser Zeit durchgeführt werden“, verrät Angela Christians, die seit Mai dieses Jahres als Mitarbeiterin der Wasserburg Anholt für Marketing Tourismus und Öffentlichkeit zuständig ist.
Während etwa Restaurant und Hotel sowie Golfplatz oder Biotopwildpark Anholter Schweiz schon länger wieder geöffnet haben, wurde beim Park bewusst gewartet. „Wir hätten den Park früher aufmachen können, aber wir wollten nicht, dass die Besucher ständig von Baggern gestört werden“, berichtet Angela Christians.
Wassergarten wurde modernisiert
Die Arbeiten im Park waren dann auch recht umfangreich. Teilweise sind sie auch noch nicht komplett abgeschlossen. So wird aktuell noch der Rosengarten komplett neu gestaltet. „Es war an der Zeit, den Wassergarten behutsam zu modernisieren unter Berücksichtigung historischer Vorlagen, aber dennoch auch zeitgemäß neu zu interpretieren“, sagt Erbprinzessin Anne, die sich maßgeblich um die Neugestaltung kümmerte. Neben unter anderem einem Amulett in Kreuzform und besserer Begehbarkeit, erwarten den Besucher selbstverständlich auch wieder Rosen – hier werden vor allem die Beete größer und die Pflanzen zahlreicher. Daneben wurde auch das barocke Busquett neu hergerichtet.
Neugestaltung der Uferumrandung
Eine sehr umfangreiche Maßnahme war auch die Neugestaltung der Uferumrandung. Hier hatte der Zahn der Zeit heftig an der bisherigen Begrenzung genagt. Rund ums Schloss mussten hier insgesamt 3,8 Kilometer Uferstrecke in Angriff genommen werden. „Dafür musste ein unglaublich großer Aufwand betrieben werden, auch wenn es der Parkbesucher vermutlich überhaupt nicht wahrnehmen wird“, so Christians.
Durch die coronabedingte Schließung haben die Gärtner auch einige Blühzyklen verändert. So steht die Wildblumenwiese im Moment noch nicht in voller Blüte. Dieses Mal wurden Pflanzen ausgesucht, die erst in den nächsten Wochen blühen werden.
Stürme und Trockenheit
Doch nicht nur die grassierende Pandemie stellt die Verantwortlichen vor neue Herausforderungen. Die extreme Dürre der vergangenen Sommer, mehrere starke Stürme, das Issel-Hochwasser von 2016 sowie nicht zuletzt Eichenprozessionsspinner und Buchsbaumzünsler haben Schäden verursacht, die nun unter anderem durch Neupflanzungen minimiert werden sollen. Besondere, dendrologisch interessante und die Sammlung ergänzende Bäume wurden ausgesucht, die bis zum Frühjahr 2021 zahlreiche Sturm- und Altersverluste der vergangenen Jahre ausgleichen sollen.
Unterpflanzung vieler Bereiche
Die gleichzeitig erfolgte Unterpflanzung vieler Bereiche sorgt für ein nachhaltiges, ökologisches Angebot an heimischen Insekten- und Vogelarten, die der Fürstenfamilie sehr am Herzen liegen. Auch die zurückliegenden, sehr trockenen Sommer machten es erforderlich, dass in einigen Parkarealen Neupflanzungen nötig waren, zum Beispiel bei den beliebten Rhododendren.
Innenhof neu gepflastert
Auch der Innenhof zwischen Vor- und Hauptburg bekam ein „Facelift“. Hier wurde neu gepflastert. Ebenfalls auf dem Sanierungsplan stehen noch die Arbeiten an der Zugangssituation mit den Parkplätzen und der Auffahrt, die in den nächsten Wochen und Monaten ebenso überarbeitet werden.
Alle Maßnahmen müssen freilich mit dem Denkmalschutz konform gehen. Fördermittel flossen nicht, so dass die Kosten vom Fürstenhaus Salm-Salm getragen werden.
>>> Eintritt und Öffnungszeiten
Das Kassenhäuschen am Parkeingang ist ab kommenden Samstag, 1. August, täglich von 10.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene (ab 17 Jahre) fünf Euro.
Die aktuell gültigen Hygieneschutzbestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie finden entsprechend Anwendung und sind bitte vor Ort zu beachten und einzuhalten. Der Wohnsitz des Fürsten zu Salm-Salm mit angeschlossenem Museum und den Kunstsammlungen muss leider bis zur Sommersaison 2021 geschlossen bleiben.