Rees-Millingen. Coronabedingt fallen die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr in Millingen sehr spärlich aus. Film und die Festschrift wurden Open-Air vorgestellt.

Anstatt einer Vielzahl geplanter Veranstaltungen und Aktionen zum Jubiläumsjahr, blieb nur noch die offizielle Vorstellung von Heimatfilm und Festschrift übrig. Aufgrund behördlicher Auflagen fand der Termin am Samstag unter freiem Himmel auf dem Schulhof der Grundschule St. Quirinus statt.

„900 Jahre Millingen, ein verdammt langes Stück Geschichte liegt hinter beziehungsweise vor uns“, begrüßte Monika Michelbrink-Roth, die Vorsitzende des Millinger Heimatvereins, die Gäste. „Es ist die Liebe zu unserem Dorf, die uns hier zusammenkommen lässt. Wir wollen ihnen den tollen Heimatfilm und die wunderschöne Festschrift nicht länger vorenthalten.“

Die erste stellvertretende Bürgermeisterin Mariehilde Henning erläuterte daher in ihrem Grußwort: „Eigentlich hätte sich in diesem Jahr, hier in Millingen, Fest an Fest aneinandergereiht. 900 Jahre St. Quirinus, 100 Jahre Feuerwehr, 100 Jahre Fortuna und 100 Jahre Tambourcorps – wir alle wären aus dem Feiern nicht mehr herausgekommen.“

Festschrift berichtet über 900 Jahre Geschichte

Die Festschrift und der Film zu 900 Jahre Millingen können käuflich erworben werden.
Die Festschrift und der Film zu 900 Jahre Millingen können käuflich erworben werden. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Tina Oostendorp stellte die Festschrift „900 Jahre Millingen“ vor. Sie dankte den Autoren des Chronikteils, Norbert Behrend, Duco van Krugten und Joachim Joosten für deren Mitwirkung. Die 900-jährige Geschichte reicht in dem Buch von der ersten schriftlichen Erwähnung von Millingen, in einer Urkunde im Jahr 1120, über die heutige Zeit, bis zu einem Ausblick auf die nächsten Jahre. Das sich früher, am heutigen Schützenplatz, eine Müllkippe befand oder das Millingen vor der kommunalen Neuordnung 1975 einen eigenen Bürgermeister, Verwaltungsangestellte und Bauhof hatte, erstaunte dabei manche jüngeren Zuhörer und Neuzugezogene.

Ein Rundgang durch St. Quirinus, der älteste Kirche am Niederrhein und eine umfangreiche Vorstellung der Millinger Vereine und Institutionen, runden – laut Oostendorp – das 190-seitige Buch ab.

In 100 Minuten Millingen von Eiszeit bis Gegenwart

Die Besucher applaudierten für die Vorführung des Filmes zum Jubiläum von Millingen.
Die Besucher applaudierten für die Vorführung des Filmes zum Jubiläum von Millingen. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

Den Großteil des Abends nahm die Vorführung des Films „Millingen von Eiszeit bis zur Gegenwart“ ein. Auch der Film, auf einer LED-Großleinwand gezeigt, begann mit der geschichtlichen Entwicklung von Millingen. Filmsequenzen über die Hetter und das Millinger Meer zeigten die landschaftliche Vielfalt des Ortes.

Ausführlich ging der Filmemacher Wolfgang Wilhelmi auch auf Millinger Vereine sowie die sozialen Einrichtungen wie Kindergärten, Schule oder Altersheim ein. Mit Einblicken von Wurstjagen bis Weihnachtsfest ließ er ein Veranstaltungsjahr Revue passieren.

Viel Applaus und Anerkennung der Zuschauer

Die Millinger sparten im Anschluss nicht mit Applaus und anerkennenden Worten. „Ich fand es toll, dass so

Monika Michelbrink-Roth, Vorsitzende des Heimatvereins Millingen, begrüßte die Gäste am Samstag auf dem Schulhof der St. Quirinus-Schule.
Monika Michelbrink-Roth, Vorsitzende des Heimatvereins Millingen, begrüßte die Gäste am Samstag auf dem Schulhof der St. Quirinus-Schule. © FUNKE Foto Services | Konrad Flintrop

viele Bekannte und Nachbarn in dem Film vorkamen“ erklärte Christoph Giesen. „Ich habe eine Menge über die Geschichte des Ortes erfahren, vieles wusste man noch nicht“, ergänzte seine Frau Silke. „Einfach ganz toll, nur die Kindergärten und Schulen waren ein wenig zu ausführlich, da habe ich nur wenig Bezug zu“, meinte eine rüstige Rentnerin.

Nach der Vorführung des rund 100 Minuten langen Films, unterbrochen durch eine kurze Pause, beantwortete Wilhelmi noch einige Fragen der Zuschauer.

Wem der Film gefallen hatte, konnte die DVD käuflich erwerben. An den beiden Verkaufsständen wurden neben dem Heimatfilm und der Festschrift auch das Jubiläumsbier oder der Jubiläumskaffee verkauft. Wer am Samstagabend keinen der 200 Plätze im Open Air Kino gefunden hatte, bekam am Sonntagabend eine zweite Chance. Auch diese Veranstaltung war nahezu ausgebucht. Die zusätzlich geplanten Kinovorstellungen am Samstag um 22 Uhr und Sonntagmittag waren mit 30 und 20 Gästen leider nur spärlich besucht.

>> Jubiläumsartikel sind weiterhin erhältlich

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Der Heimatfilm und die Festschrift „900 Jahre Millingen“ werden am nächsten Samstag, 1. August, vor dem Edeka-Markt in Millingen verkauft. Zusätzlich können sie online unter 900jahre-millingen.de/shop käuflich erworben werden.

Bestellungen für das Jubiläumsbier (info@millinger-braumanufaktur.de) oder den Jubiläumskaffee (kaffeemanufakturrheinkult@gmx.de) werden per Mail gerne entgegen genommen.

Das Jubiläumsbrot ist jeden Mittwoch frisch an der Brottheke der Bäckerei Tenbült in Millingen erhältlich.

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