Millingen. Ein Filmemacher hat zum 900-jährigen Jubiläum des Dorfs Millingen eine Dokumentation gedreht. Zu sehen ist der Dorffilm am 25. und 26. Juli.
„Wir sind eine kleine, starke und liebenswerte Dorfgemeinschaft“, beschreibt Monika Michelbrink-Roth als Vorsitzende des Heimatvereins den Ortsteil in Rees. Und eben jenes Millingen feiert in diesem Sommer sein 900-jähriges Jubiläum. Denn auch wenn die vielen Veranstaltungen in Zeiten von Corona nicht wie geplant stattfinden können, so hat sich die Arbeitsgemeinschaft AG 900 Jahre Millingen zumindest für das Wochenende am 25. und 26. Juli etwas Festliches überlegt.
Der Höhepunkt des Wochenendes sind die beiden Vorführungen des neuen Dorffilms „Millingen von der Eiszeit bis zur Gegenwart“. Anderthalb Jahre lang und rund 80 Besuche des 3000-Seelendorfs hat der Xantener Filmemacher Wolfgang Wilhelmi gebraucht, um die Dokumentation zu drehen. Herausgekommen sind hundert Minuten, die Millingen in all seinen Facetten zeigen. „Das ist lang, aber nicht langweilig“, erklärt Wilhelmi selbst. „Ich habe immer versucht, den Spannungsbogen zu halten.“ „Und das ist ihm auch gelungen“, fügt Michelbrink-Roth hinzu.
Reges Treiben der Millinger Vereine
So startet der Film in der Eiszeit und beschreibt, wie das grüne Dorf eigentlich zu seiner beeindruckenden Natur in Form des Millinger Meeres und der Hetter gekommen ist. Von der Vergangenheit geht’s jedoch schnell über zur Gegenwart, die geprägt ist vom sozialen Leben in Kindergärten, Schulen und Senioreneinrichtungen. Nicht zu vergessen vom regen Treiben der unterschiedlichen Vereine.
Letzteres hat Wilhelmi persönlich besonders beeindruckt: „Ich hatte bei einer Büttensitzung im vergangenen Jahr noch gar nicht so lange gefilmt, da bekam ich schon einen Orden.“ Und Mettwurst essen durfte er auch, so viel er wollte. Eben jene Gastfreundschaft habe ihn während seiner gesamten Dreharbeiten begleitet, wie er selbst betont: „Es gab viele freundliche Leute, die alle gut mitgemacht haben.“
Kaffee, Bier und Brot zum Jubiläum
Neben dem Dorffilm gibt es aber noch zwei weitere Überraschungsfilme. Am Samstagabend ist um 22 Uhr ein deutscher Roadmovie, am Sonntagmittag um 14 Uhr ein Familienfilm an gleicher Stelle zu sehen. Da die Schutzmaßnahmen einen Verkauf von offenen Speisen und Getränken verhindern, können sich Besucher für die Vorführungen selbst Knabbereien mitbringen.
Wer sich statt Chips und Co. lieber ein Butterbrot zum Mitnehmen schmieren möchte, kann dafür direkt am Samstagmorgen bei Tenbült oder an der Brottheke bei Edeka ein Jubiläumsbrot kaufen. Und sich abends am Verkaufsstand noch ein Jubiläumsbier der Millinger Braumanufaktur oder einen Jubiläumskaffee der Kaffeemanufaktur Rheinkult sichern.
Fahne mit neuem Logo von Millingen
Eine geballte Ladung Millingen verspricht auch die 190-seitige Festschrift „900 Jahre St. Quirinus Millingen“, in der unter anderem die Geschichte von St. Quirinus sowie die der drei Jubiläumsvereine ausführlich beschrieben ist. Denn auch das Tambourkorps, der Sportverein Fortuna und der Löschzug Millingen der Freiwilligen Feuerwehr begehen jeweils ihre hundertjährigen Vereinsjubiläen. Für Tina Oostendorp vom Stadtarchiv Rees steht daher fest: „Film und Festschrift sind so gut geworden, dass sie in jeden Millinger Haushalt gehören.“
Damit aber auch ohne Film und Festschrift jeder der 3000 Millinger in festliche Stimmung gerät, hängt an der Dorfkirche bereits eine große Fahne. Darauf zu sehen ist das von Julia Struppek entworfene Logo mit grünem Dorf, ältester Kirche am unteren Niederrhein, Millinger Meer und der Hetter. Denn während vorher nur jeder Verein ein eigenes Logo hatte, soll ein gemeinsames nun noch einmal den Zusammenhalt im Dorf Millingen stärken. Bestenfalls für die nächsten 900 Jahre.
>>> Filmvorführungen
Der neue Dorffilm wird am Samstag, 25. Juli, um 18 Uhr sowie am Sonntag, 26. Juli, um 17 Uhr auf dem Schulhof in Millingen auf einer Großleinwand gezeigt. Jeder Zuschauer muss sich zwischen dem 15. und 22. Juli unter Angabe des Namens, der Anschrift und einer Telefonnummer per E-Mail an dorffilm@900jahre-Millingen.de anmelden. Die Teilnahme wird schriftlich bestätigt. Anmeldungen sind auch telefonisch möglich, täglich zwischen 10 und 18 Uhr unter der Rufnummer 01573/7268401.
Einlass für die insgesamt 225 Zuschauer ist jeweils eine halbe Stunde vor Beginn. Während der Filmvorführung muss keine Maske getragen werden. Der Film ist im Anschluss an die Veranstaltung auch zum Preis von 15 Euro käuflich erhältlich, ebenso die Festschrift für zwölf Euro.
[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Emmerich, Rees und Isselburg. Den E-Mail-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]