Millingen. Verein muss die vom 11. bis 14. Juni geplanten Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen um ein Jahr verschieben. Auch der SV Rees ist betroffen.
Es sollte das große Jahr beim SV Fortuna Millingen werden. Der Verein besteht 2020 seit 100 Jahren und im Juli sollte der Startschuss zum Bau eines neuen Kunstrasenplatzes an der Bruchstraße erfolgen. Außerdem steht die erste Mannschaft der Rot-Weißen als Tabellenzweiter der Fußball-Kreisliga A auch sportlich glänzend da.
Doch die Corona-Krise macht den Vorhaben einen dicken Strich durch die Rechnung. Das vom 11. bis 14. Juni geplante Jubiläumsfest wurde inzwischen aufgrund des Verbotes der Bundesregierung für Großveranstaltungen bis zum 31. August vom Fortuna-Vorstand abgesagt und um ein Jahr verschoben.
Neuer Termin: 3. bis 6. Juni 2021
Nun soll vom 3. bis 6. Juni 2021 gebührend gefeiert werden. „Das bisher geplante Programm soll dann so weit wie möglich bestehen bleiben“, erklärt der erste Vorsitzende Klaus Sesing. „Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht, da wir schon enorm viel investiert und uns sehr darauf gefreut haben, letztendlich hat uns aber auch die Absagewelle erfasst“.
Eine weitere bittere Pille für die Fortuna ist, dass sich der für dieses Jahr vorgesehene Bau des Kunstrasens deutlich verzögert. „Auch das müssen wir angesichts der momentanen Situation natürlich akzeptieren. Wir hoffen, dass es nun im nächsten Jahr klappt“, so Sesing.
Unerwartete Entwässerungsprobleme
Gut zweieinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass der Rat der Stadt Rees den Weg für die Errichtung von Kunstrasenplätzen auf allen fünf Fußballanlagen im Stadtgebiet geebnet hatte.
Nachdem das erste Spielfeld in Haldern bereits 2019 fertiggestellt wurde, hatte die Stadtverwaltung bei der Planung der Plätze in Millingen und Rees, die beide in diesem Jahr errichtet werden sollten, mit unerwarteten Entwässerungsproblemen zu kämpfen. So mussten Verwaltung und ein beauftragtes Ingenieurbüro immer wieder von ihren Plänen abweichen.
Deutliche Mehrkosten
Für die Sportanlage der Fortuna bleibt es aber dabei, dass der Kunstrasen auf Platz 1 der Anlage errichtet wird. Neu ist allerdings, dass die künftige Spielfläche ein Regenrückhaltebecken benötigt, um eine kontrollierte Entwässerung zu ermöglichen. Zudem muss das Feld höher gelegt werden. Die zusätzlichen Maßnahmen erfordern Mehrausgaben in Höhe von 105.000 Euro, die bereits im Wege eines Dringlichkeitsbeschlusses vom Rat bereitgestellt wurden. Damit erhöhen sich die Gesamtausgaben für die Errichtung des Platzes in Millingen auf insgesamt 1 Mio. Euro.
Fördergelder fließen nicht
Zwischenzeitlich wurde jedoch durch das Land Nordrhein-Westfalen bekannt gegeben, dass die anvisierte Förderung aus dem Landesförderprogramm „Strukturentwicklung im ländlichen Raum“ in Höhe von 500.000 Euro für das Jahr 2020 nicht in Betracht kommt. „Das Programm wird aufgrund der coronabedingten Mehraufwendungen des Landes erst wieder im kommenden Jahr anlaufen“, informiert Bürgermeister Christoph Gerwers.
In Anbetracht der steigenden Baukosten möchte die Stadt Rees den Kunstrasenplatz nicht ohne die Fördermittel realisieren. „Wir arbeiten weiter an dem Projekt und werden die Zeit nutzen, um Bau- und Förderanträge auf den Weg zu bringen – die Realisierung erfolgt jedoch erst im Jahr 2021“, so der Bürgermeister weiter.
Auch interessant
Da auch das 2007 eröffnete Minispielfeld in Millingen dringend einen neuen Belag benötigt, wird hier der Verein selbst tätig.
Sanierung des Minifeldes in Eigenregie
„Die Anlage ist sehr viel benutzt worden und die Oberfläche einfach auf. Wir haben daher beschlossen, dass wir das in Eigenregie stemmen werden“, kündigt Klaus Sesing an.
Während für die Platzanlage in Millingen in punkto Kunstrasen zumindest eine technische Lösung gefunden worden ist, sind die Planungen für die Sportanlage an der Ebentalstraße in Rees noch nicht abgeschlossen.
Ebenfalls aus Gründen der Entwässerung schied eine Umwandlung zu einem Kunstrasenplatz auf dem Spielfeld 4 aus. Derzeit prüft die Verwaltung der Stadt Rees, ob die Errichtung eines Kunstrasenspielfeldes auf Platz 1 realisiert werden kann. Hierzu werden in nächster Zeit Untersuchungen zum Untergrund dieses Platzes vorgenommen.
In Rees soll nun auf Platz 1 gebaut werden
Sofern der Untergrund zur Errichtung eines Kunstrasenspielfeldes geeignet ist, wird eine entsprechende neue Planung erstellt. Das Planungs- und Baugenehmigungsverfahren wird jedoch noch Zeit in Anspruch nehmen, sodass mit der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes in Rees ebenfalls erst im Jahr 2021 zu rechnen ist. Auch für das Kunstrasenspielfeld an der Ebentalstraße möchte die Stadt Rees Fördermittel abrufen.