Emmerich. Die Niederländer sind für Feuerwerk in Scharen nach Emmerich gekommen. Bereits in den frühen Morgenstunden gab’s lange Schlangen.

Die Dunkelheit hat Emmerich fest im Griff. Es ist eine frostige Nacht. Der Bereitschaftsführer des Bauhofs beginnt um 4 Uhr früh seine Kontrollfahrt. Danach entscheidet sich, ob die Straßen gestreut werden müssen. Normalerweise sind um diese Uhrzeit die Straßen leergefegt. Doch dieses Mal ist das Verkehrsaufkommen hoch.

Auch interessant

Ein Auto mit gelbem Nummernschild nach dem anderen hat das Fahrtziel Emmerich ins Navi eingegeben. Denn bei den niederländischen Nachbarn kommt das Silvester-Feuerwerk einer rituellen Handlung gleich.

Alle Jahre wieder: Fröhlicher die Kassen nie klingeln

Das freut den Emmericher Handel. Denn alle Jahre wieder gilt nach Weihnachten: Fröhlicher die Kassen nie klingeln. Wenn selbst bei einem Discounter, der ja eigentlich mit seinen niedrigen Preisen punktet, im Abstand weniger Minuten immer wieder vierstellige Beträge an der Kasse aufleuchten, ist mal richtig Zahltag.

Viel Autoverkehr am frühen Morgen

Einige Emmericher werden vom Start des Feuerwerkverkaufs überrascht. „Ist die Autobahn schon wieder gesperrt?“, will ein Mann beim Brötchen holen wissen, nachdem er wegen der verstopften Straßen deutlich länger für seine samstäglichen Besorgungen braucht.

Gesperrt ist die Autobahn nicht, doch auch dort kann von freier Fahrt keine Rede sein. Sowohl in Fahrtrichtung Arnheim als auch in entgegengesetzter Richtung herrscht nur Stopp-and-Go.

Parkplatzdienst beim Discounter

Beim neuen Aldi war der Parkplatz voll.
Beim neuen Aldi war der Parkplatz voll. © Funke Foto Services GmbH | Jens Uwe Wachterstorm

Dass die Niederländer bereits am frühen Morgen in Scharen kommen, ist allgemein bekannt. Der Handel hat sich vorbereitet. Selbst Kodi auf der Kaßstraße hat schon ab 7 Uhr geöffnet. Bei den beiden Aldi-Filialen in der Stadt stehen extra eingesetzte Parkplatz-Einweiser in gelben Leibchen in der Eiseskälte.

Doch nachdem die erste Welle der Kaufwütigen bedient wurde, kehrt leichte Ruhe ein. Zumindest in der Innenstadt ist gegen 10 Uhr Normalität eingekehrt. Erst in den Außenbereichen sind plötzlich wieder Autos an Stellen geparkt, die den Emmericher verwundern. So reicht etwa der vorhandene Parkraum bei der Pusteblume bei weitem nicht für die ankommenden Fahrzeuge aus.

Lange Schlangen auf der Beeker Straße in Elten

Auf der Beeker Straße in Elten geht es nicht nur ums Zündeln, sondern auch um Zündstoff. Denn vor den beiden Tankstellen bilden sich lange Schlangen. Das gilt aber auch für das Gelände von Heron-Fireworks., wo die Kunden sich beim Feuerwerk-Weltmeister Hayo Wolff en gros eindecken.

Sicherheitsvorkehrungen für den Transport

Apropos große Mengen. Feuerwerk ist kein Kinderspielzeug – und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen sollten auch für den Transport von Feuerwerkskörpern getroffen werden. Wie die Düsseldorfer Bezirksregierung der NRZ auf Anfrage mitteilt, stellen Feuerwerkskörper eine Explosionsgefahr dar. Der Transport im Auto ist erlaubt, wenn das Nettogewicht bis zu drei Kilogramm beträgt. Außerdem müssen die Feuerwerkskörper in der Verkaufsverpackung transportiert werden. Es muss eine Ladungssicherung durchgeführt werden und die Feuerwerkskörper sollten im Kofferraum unter einer Decke oder in einer Metallbox deponiert werden. „Beim Transport von Feuerwerkskörpern im Auto gilt also generell: Vorsicht walten lasen und Schutzmaßnahmen beachten, aber keine Angst haben“, so Dagmar Groß von der Bezirksregierung.

Polizei kontrolliert nicht gezielt nach Feuerwerk

Die Klever Polizei kündigt für die nächsten Tage keine gezielten Kontrollen an. Polizeisprecher Ingo Schankweiler sagt, dass ihm während seiner Laufbahn noch kein Fall bekannt sei, in dem der Transport von Feuerwerkskörpern eine Gefahr dargestellt hätte. Für die Verkaufsstellen gilt, dass nur bis zu 70 Kilogramm Nettoexplosivstoff im Verkaufsraum zulässig sind. Das bedeutet, dass größere Einzelhandelsläden den Tag über mit neuer Ware beliefert werden müssen.