Emmerich. . Emmericher Hayo Wolff und sein Team haben die Weltmeisterschaft der Feuerwerker gewonnen. Konzipierte Feuerwerke überzeugten Jury und Publikum.

In Hüthum wohnt seit dem Wochenende ein echter Weltmeister: Pyrotechniker Hayo Wolff. Seine acht Mitstreiter von Heron Fireworks feuerten vor dem Berliner Olympiastadion ein überzeugendes Feuerwerk ab.

Auf dem Maifeld fand die Pyronale, die Weltmeisterschaft der Feuerwerker, statt, wo sich Wolff – der sich für alle städtischen Feuerwerke in Emmerich verantwortlich zeichnet – mit seiner Mannschaft gegen die anderen Teams erfolgreich durchsetzte. Gemeinsam erreichten sie die höchste Punktzahl und dürfen sich nun Weltmeister 2018 der Feuerwerker nennen.

Hayo Wolff ist Emmerichs Chef-Feuerwerker

Mit der Erstplatzierung qualifiziert sich Heron Fireworks für die Pyronale 2019 in Berlin. Bei „Best of Six“ am 30. und 31. August im kommenden Jahr treten die Gesamtsieger der letzten sechs Jahre gegeneinander an.

Vor allem auch die Emmericher Wirtschaftsförderung und Stadtmarketinggesellschaft freut sich. Dr. Manon Loock-Braun, die Auftraggeberin der Emmericher Feuerwerke, sagt: „Wir gratulieren zu dieser tollen Leistung.“ Bereits 2015 nahm das Team von Heron Fireworks an der Pyronale teil. Damals gewannen die Feuerwerker den Publikumspreis und ergatterten den dritten Gesamtplatz.

Welche Aufgaben er zu erfüllen galt

Geladen zur Meisterschaft werden immer die Publikumslieblinge der letzten Jahre. Mit dem Team von Heron Fireworks aus den Niederlanden, die in Elten ebenfalls eine Dependance hat, ließen es auch Vertreter aus Kanada, Italien, Deutschland, Polen und Russland in Berlin krachen. Die Teams erhielten verschiede Vorgaben und ein Finanzbudget.

Drei verschiedene Aufgaben galt es zu erfüllen – zweimal in Form einer Pflicht und einmal in Form einer Kür. Die erste Aufgabe lautete ein Feuerwerk von einer Minute Länge ausschließlich in den Farben Grün und Gold ohne musikalische Begleitung zu konzipieren. Wolffs Mannschaft war die einzige, die diese Aufgabe perfekt erfüllte.

Bei der zweiten Aufgabe sollten dann alle Teilnehmer ein vierminütigen Feuerwerk zu einer speziell komponierten Pop/Rock-Hymne erstellen. Die Aufgabe zur Kür forderte ein Feuerwerk von zehn Minuten. Hier konnten sich die Feuerwerker frei entfalten und aus einer Musik-Auswahl, die sie zehn Stunden zuvor bekommen hatten, einen Song heraus picken. Es waren populäre Werke klassischer Komponisten vorgegeben.

Europaweit kreiert Hajo Wolff Feuerwerke

Die Bewertung der einzelnen Feuerwerke erfolgte auf Grundlage eines Punktesystems. Zu den Kriterien etwa zählten Kreativität, Vielfalt von Farben, Effektauswahl, Synchronisation zur Musik sowie die künstlerische und technische Ausführung. Die Jury setzte sich aus Prominenten und Fachleuten zusammen – und auch das Publikum durfte abstimmen. Und hier waren wohl alle auf der Seite des Emmerichers und seinem Team.

Hayo Wolff arbeitet seit fast 30 Jahren als Pyrotechniker. Mittlerweile schießt Wolff seine Feuerwerke in Frankreich, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden ab. Silvester 2017/2018 hat er etwa das große Nationalfeuerwerk in den Niederlanden konzipiert, das sogar im niederländischen Fernsehen übertragen wurde.

Nach der Pyronale bereitet Hayo Wolff sich auf das nächste Spezialevent vor: eine Mega-Show zur Nationalfeier in Amsterdam.

>> HAUPTSACHE DEM PUBLIKUM GEFÄLLT ES

Hayo Wolff hat vor dem Wettbewerb mit der Berliner Morgenpost geredet. Hier gab der Emmericher an, dass er es am wichtigsten sei, dass seine Shows dem Publikum gefallen. Er denke immer an die Zuschauer, wenn er sein Feuerwerk kreiert.

Trotzdem findet er es reizvoll, von einer Fachjury bewertet zu werden: „Sie sehen alles. Bei einer Fehlfarbe oder wenn der Winkel nicht ganz stimmt, gibt es sofort Punktabzug. Mal sehen, ob wir uns in diesem Jahr nicht noch verbessern können“, wird er zitiert.

Heron Fireworks ist nicht nur auf professionelle Feuerwerksshows spezialisiert, sondern auch auf die Produktion, den Import und die Lagerung (so etwa in Elten) von Feuerwerk. Seit 2005 produziert das Unternehmen in China eigene Konsumentenfeuerwerksartikel. In Italien stellt es eigene Spezialeffekte her.