Hochelten. Die Zukunft des Waldhotels Hochelten ist nicht gesichert. Betreiber Frank Gesthuizen fühlt sich vom Nachbar erpresst. Er soll dessen Haus kaufen.
Zwischen Verzweiflung, Wut und Hoffnung kann im Moment die Stimmungslage von Frank Gesthuizen eingeordnet werden. Der Inhaber des Waldhotels Hochelten ist sich nach dem durch das Verwaltungsgericht Düsseldorf per einstweiliger Verfügung auferlegten Baustopp nicht sicher, ob sein Herzensprojekt noch realisierbar ist: die Neueröffnung des Waldhotels oben auf dem Eltener Berg. Die Zeit läuft gegen ihn.
Im Januar hofft der Niederländer einen neuen Bauantrag einreichen zu können. „Die Dehoga hat mir geholfen ein neues Betriebskonzept zu erstellen. Es ist fast fertig. Den Schallschutz müssen wir noch etwas bearbeiten.“ Hilfreich wäre es dann, wenn die Stadt Emmerich den Antrag schnell bearbeiten könnte. Denn weitere fünf Monate Bauzeit muss er einplanen. „Ich hoffe, dass ich noch 2020 eröffnen kann“, sagt Gesthuizen der NRZ.
Frank Gesthuizen wird das Haus des Nachbarn nicht kaufen
Aber er kommt auch ins Grübeln. Der Konflikt mit dem Nachbarn, der am Gericht geklagt hatte, sei längst nicht ausgestanden. So habe dieser Gesthuizen angeboten, dessen Haus, das etwa einen Wert von 400.000 bis 500.000 Euro hat, für über 920.000 Euro zu kaufen. Ferner soll der Hotelinhaber die Anwaltskosten von rund 20.000 Euro übernehmen. Und der Nachbar möchte weitere drei Jahre das Haus für 600 Euro im Monat mieten dürfen. Im Gegenzug würde der Nachbar von weiteren rechtlichen Schritten absehen.
„Das Haus kaufe ich nicht. Ich lasse mich nicht erpressen“, ärgert sich Gesthuizen über den Nachbar und dessen Anwalt. Diese wüssten genau, dass der Niederländer viel Geld investiert habe. Und dass die nicht fertig sanierte Immobilie Waldhotel nur schwer zu verkaufen sei. Der Hotelier hat den Eindruck, der Nachbar und der Anwalt wollten Geld aus seiner schwierigen Lage herausschlagen.
Die Zeit für das Projekt Waldhotel Hochelten drängt
Die Zeit drängt. „Ich bin Verpflichtungen eingegangen gegenüber den Banken und so weiter. Ich habe Dinge bestellt. Ich hatte auch schon Mitarbeiter eingestellt, denen ich nun absagen musste“, erklärt Gesthuizen seine missliche Lage.
Die Stadt jedenfalls zeigt sich Willens, das Projekt im Rahmen ihrer Kräfte zu unterstützen: „Vor zwei Wochen haben die Kollegen Herrn Gesthuizen dargelegt, was für den Antrag in welcher Qualität nötig ist. Die eingereichten Unterlagen müssen dann natürlich sorgfältig und gerichtsfest geprüft werden“, sagt Stadtsprecher Tim Terhorst. An der Kooperationsbereitschaft sollte es jedenfalls nicht scheitern.
>> Was bisher geplant war
Im April 2014 erwarb die Familie Gesthuizen das Waldhotel. Nach dem Umbau sollen – in den bisherigen Plänen – neun Gästezimmer mit 23 oder 24 Betten vorgehalten werden. Zwei bis fünf pro Zimmer. Die Hochzeitssuite wird unter dem Dach gebaut mit einer herrlichen Aussicht über das Rheintal.
Gleiches gilt für die Außenterrasse des Restaurants, für das 100 Sitzplätze angedacht sind. Im Souterrain ist eine Lounge geplant, wo Gesellschaften ihre Feiern abhalten können. Eine lange Tafel findet zudem im Weinkeller Platz. Außerdem hat der Niederländer ein Teehaus in einem Anbau am Hang im Sinn.