Emmerich. Etwa 250 anerkannte Flüchtlinge leben derzeit in Emmerich. Diese sollen nun immer besser integriert werden. Lotsen sollen Neuankömmlingen helfen.

2015 brach die Flüchtlingswelle auch auf Emmerich hinein. „Alle mussten schnell reagieren“, so Vera Artz. Schließlich galt es zahlreiche Menschen jeden Alters und aus aller Herrenländer best möglichst unterzubringen. Mittlerweile, so die Leiterin der Stabstelle Integration, sei Ruhe eingekehrt.

„Wir müssen nun nicht mehr vornehmlich dran arbeiten, Flüchtlinge unterzubringen“, so Artz. Sondern es vielmehr schaffen, jene, die nun hier vor Ort oftmals als anerkannte Geflüchtete leben „zu integrieren“.

Anerkannte Flüchtlinge sollen nun Fuß fassen

Heißt? „Die Sprache muss gelernt, eine Arbeit gefunden werden“, sagt Artz. Auch denkbar: Anerkannten Flüchtlingen hier eine Qualifizierungsmaßnahme zu ermöglichen, damit sie besser Fuß fassen können. Und auch langfristig eine Perspektive haben.

Etwa 250 anerkannte Flüchtlinge leben derzeit in der Hansestadt. Diese leben in eigenen Wohnungen. „Nur noch etwa 15 leben in der Flüchtlingsunterkunft“, so Artz. Auch wenn diese Flüchtlinge den Status anerkannt haben: „Dass sie definitiv bleiben dürfen, besagt dies nicht“, weiß die Integrationsbeauftragte.

Berufliche Qualifizierungen möglich machen

Vor allem das Jobcenter versucht, diesen anerkannten Flüchtlingen Perspektiven aufzuzeigen. Sie beruflich zu qualifizieren oder eben in einen weiterführenden Sprachkurs zu vermitteln.

Vera Artz mit ihrer Stabstelle arbeitet momentan daran, aus der Vergangenheit zu lernen und den geflüchteten Neuankömmlingen in Zukunft einen besseren Start zu ermöglichen. „Eine Idee ist, so genannte Integrationslotsen zu installieren“, erzählt sie.

Lotsen sollen den Start einfacher machen

Integrationslotsen seien selbst als Flüchtlinge nach Deutschland oder eben Emmerich gekommen und hätten hier Fuß gefasst. „Sie sollen den Neuen beim ersten Zurechtfinden helfen und als wichtige Brücke agieren“, sagt Artz. Ein Vorteil der Integrationslotsen: Sie sprechen nicht nur Deutsche, sondern auch ihre Heimatsprache.

In der akuten Flüchtlingshilfe geht es auch ein wenig ruhiger zu, weil momentan kaum neue Flüchtlinge nach Emmerich kommen. „Unsere Erfüllungsquote lieg bei 99 Prozent“, so Artz, die seit 2016 als Integrationsbeauftragte in Emmerich ist.

Blick auf die Arbeitsmigranten

Die Flüchtlinge seien aber auch nur ein Teil ihrer Arbeit. „Ich möchte mich in nächster Zeit nicht nur der Integration von Flüchtlingen widmen, sondern noch einem anderem Bereich“. Nämlich der Arbeitsintegration. Im Sinn hat Artz als Stabstellenleiterin hier natürlich die zahlreichen Arbeitsmigranten aus Ost-Europa, die in Emmerich leben.

Rund 2560 Polen sind in der Hansestadt gemeldet. Zudem um die 500 Rumänen. „Wie können wir auf diese Gruppe aktiv zugehen?“, mit dieser Frage will sich die Integrationsbeauftragte nun näher befassen.

Arbeiter aus Ost-Europa lassen Familien nachziehen

Im Alltag begegnen einem in Emmerich immer wieder zahlreiche polnische Mitbürger. Die Männer gehen nicht mehr nur einfach in den Niederlanden arbeiten und schlafen in Emmerich. Nein. Ganze Familien seien nachgezogen in die Hansestadt. Mütter und Kinder leben auch hier. Familien werden gegründet.

Hier könnte man ansetzen, ist die Integrationsbeauftragte überzeugt.