Rees/Emmerich. . Feuerwehren an der Betuwe sind zufrieden mit ausgehandeltem Ergebnis. Vier hochleistungsfähige Pumpen und 291 Zugänge im Abstand von 250 Metern.
- Nach sechs Jahren Kampf und über 100 Gesprächen gelingt Einigung mit den Feuerwehren am Niederrhein
- Auch Oberhausens Feuerwehr-Chef Gerd Auschrat war zufrieden: „Damit können wir leben“
- Löschwasserversorgung durch vier Hytrans Fire-Systeme in Dinslaken, Wesel, Oberhausen und Emmerich
Als die Glocken von der nahen Mariä-Himmelfahrt-Kirche ins Reeser Rathaus herüberschallten, glaubte der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers als Gastgeber zu wissen, dass das Rettungskonzept nun auch den „Segen Gottes“ erhalten habe.
Himmlische Fürsprecher hin oder her: Nach sechs Jahren Kampf und über 100 Arbeitsgesprächen, Streckenbegehungen und Projektbeiratssitzungen haben die sieben Betuwe-Anrainerkommunen mit Bahn und Politik ein „ganzheitliches Rettungskonzept“ verabredet, dem auch die Feuerwehr-Chefs zwischen Oberhausen und Emmerich ihre Zustimmung signalisierten. „Damit können wir leben“, meinte Oberhausens Feuerwehr-Chef Gerd Auschrat.
Mit „großem Bahnhof“ wurde das Paket vorgestellt
Mit einem „großen Bahnhof“ wurde das Paket der Presse vorgestellt. Dazu nach Rees gekommen waren Bahn-Vorstand Ronald Pofalla, Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks (MdB, mit Verspätung, wegen des Streiks an Berliner Flughäfen), NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, Dr. Hans-Ulrich Krüger (MdB, Wesel) und einige Bürgermeister, so Ulrike Westkamp (Wesel), Bernd Romanski (Hamminkeln) und Peter Hinze (Emmerich). Gerwers, Sprecher der kommunalen Betuwe-AG, sprach von einem „Durchbruch“, der geschafft sei.
10,5 Mio. Euro fließen in Löschwasser-Komponente
Hier das Paket: Die Löschwasserversorgung wird durch vier Hytrans Fire Systeme (HFS, hochleistungsfähige Pumpen) sichergestellt. Sie können über einen langen Zeitraum große Wassermengen mit hohem Druck bereitstellen. Die HFS werden in Dinslaken, Wesel, Oberhausen und Emmerich stationiert und bedienen von dort aus bei Unglücken die gesamte Strecke. Außerdem wird ein Schlauchwagen in Hamminkeln stationiert.
Zusätzliche Löschwasserentnahmestellen ergänzen die Lösung. 10,5 Mio. Euro aus dem Gesamtfinanzierungsanteil des Landes NRW von 450 Mio. Euro fließen allein in die Löschwasser-Komponente.
Auch Abstände zwischen Brücken spielten eine Rolle
Zuwegungen: Es wurden 291 Zugänge definiert, die im Durchschnitt in einem Abstand von unter 250 Meter voneinander entfernt angelegt werden; Standard sind 1000 Meter. Bei der Festlegung spielten örtliche Aspekte wie Topografie, Verkehrserschließung, Abstände zwischen Brücken und die Rettungsinfrastruktur eine Rolle.
„Das war eine Kraftanstrengung für alle Beteiligten“, sagte Pofalla. Mit dem „tragfähigen Ergebnis“ könne man nun beruhigter in das formale Anhörungsverfahren gehen. Auf gleicher Linie Hendricks: „Dieses ganzheitliche Rettungskonzept kann ich guten Gewissens empfehlen.“
Größtmöglicher Schutz für Bürger gewährleistet
Für die Bürger werde der größtmögliche Schutz gewährleistet. Groschek ist überzeugt, dass die Sicherheitsvorkehrungen die Akzeptanz bei allen Beteiligten vor Ort finden: „Die Einigung konnte nur gelingen, weil alle Seiten aufeinander zugegangen sind.“