Anholt. . Patentag im Bärenwald in der Anholter Schweiz. 160 Unterstützer waren dazu angereist und schauten, wie es ihrem Patentier geht.
160 wichtige Gäste waren jetzt zum Bärenwald der Anholter Schweiz angereist, nämlich Tierpaten. Die meisten kamen aus der Umgebung, aber auch Paten aus Süd- und Norddeutschland fanden sich zum Patentag ein, um ihren Patenkindern beim Fressen zuzusehen. Eigentlich geht es ja immer recht friedlich zu im Gehege der sechs Kragenbären. Aber wenn Tierpfleger Lars Mundhenk mit dem großen Korb voller Leckereien zur Fütterrunde erscheint, gibt es auch schon mal Futterneid. Vor allem die beiden Brüder Charlottus und Serenus zanken sich oft um die besten Stücke. Jetzt auch vor den wichtigen Gästen.
Viel Platz zum Spielen und Toben
Der Anholter Bärenwald wurde 1999 errichtet, um Bären aus privaten Tierparks und Zirkussen, wo sie oft unter tierunwürdigen Verhältnissen dahinvegetieren mussten, aufzunehmen. Mittlerweile leben im Bärenwald die sechs Kragenbären und die vier Braunbären Bensi, Mascha, Ronja und Maya. In dem insgesamt 25.000 Quadratmeter großen Gehegen haben sie viel Platz zum Spielen, Toben, Verstecken, Rumflegeln oder einfach nur um zu dösen und zu fressen. Natürlich ist ihr Futter auf die Bedürfnisse der Bären abgestimmt.
Das ist ohne die Bärenpaten und Mitgliedsbeiträgen alles nicht zu finanzieren. Als Dank werden diese daher einmal im Jahr zu einem Patentag eingeladen, können an einer Führung teilnehmen, den Tierpflegern beim Füttern zusehen und Fragen stellen. Schließlich ist ja jeder daran interessiert, wie es „seinem“ Bären geht, um anschließend sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen.
„Das Ziel der Veranstaltung ist, dass alle Paten sehen, was mit ihrem Geld passiert und die Bären gut versorgt werden und sie sich in Anholt wohl fühlen“, erklärte der 1. Vorsitzende Robert Franz. Dass das der Fall ist, hat ihm auch der Tierarzt bestätigt. „Die Tiere sind in einem hervorragenden Zustand“, so Robert Franz.
Ein wenig Sorgen macht zurzeit die Braunbärin Bensi. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung – hervorgerufen durch einen Bandscheibenvorfall – muss sie tierärztlich und pflegerisch im Stall versorgt werden und konnte nicht auf die Anlage hinaus gelassen werden.
Auch eine Spende gab es während der Veranstaltung von den Damen des Bärenfreundeclubs, Senden. 656,10 Euro hatte Sabine Homann mitgebracht – der Erlös aus der Tombola vom letztjährigen Bärenherbst.
Karla Schäfer aus Emmerich war mit ihrem Sohn Thomas, der Pate des Kragenbären Balou ist, zum Patentag gekommen. „Wir waren schon öfters hier“, erzählte sie, „das hier ist ein wunderschöner Park, auch für meine vier Enkelkinder und es ist schon interessant beim Füttern zuzusehen.“ Eines hat sie auch beobachtet: „Die Bären wissen ganz genau, wann es etwas Gutes zu fressen gibt!“ Dann macht sich Unruhe breit.