Elten. . Bei starkem Regen stehen mehrere Straßen in Elten unter Wasser. Das Problem ist bekannt, aber nicht so einfach zu lösen. Die Anwohner wollen mehr Schutz.
Über Regen freuen sich nicht viele Menschen. In Elten wird es vermutlich niemanden geben, der das gelegentliche Nass vom Himmel bejubelt. Ganz sicher trifft das auf die Anwohner im Bereich Im Haag, Europastraße, Fortunastraße, Neustadt oder Stockmanns Kamp zu. Diese erweiterte Nachbarschaft steht des Öfteren wortwörtlich im Regen, wenn es mal wieder richtig schüttet. Was schon mal als „Jahrhundertregen“ bezeichnet wird, kommt in diesem Teil von Elten irgendwie alle paar Jahre vor. Rund um manche Wohnblöcke ist es nach starkem Niederschlag möglich, mit einem Bötchen zu paddeln.
Probleme seit 1995
„Wir haben die Probleme seit 1995. Wenn es stark regnet, tritt das Wasser aus den städtischen Kanälen“, schildert Winfried Krüger, der jüngst im Rat dem Noch-Bürgermeister Johannes Diks eine Unterschriftenliste mit 178 Unterzeichnern übergeben hatte.
Das unerfreuliche Thema hatte jüngst auch Eltenberg-Retter Hans-Jörgen Wernicke im Ortsausschuss angeschnitten. Mit der Bitte an Stadtrat und vor allem die Verwaltung, der Ursache doch endlich einmal professionell auf den Grund zu gehen. „Es muss einfach etwas passieren“, betont der ehemalige Zöllner Krüger.
In seinem Haus, zum Beispiel, stand der Keller in den 90er-Jahren zweimal unter Wasser. Allein im Mai 2012 dagegen auch gleich zweimal. Im September 2013 war’s wieder so weit. Und vor ein paar Wochen waren „nur“ zehn bis 15 Liter in seinen Keller geflossen. „Im Keller stand das Wasser auch schon bis zu 1,70 Meter hoch. Auf der Straße immerhin kniehoch“, bekräftigt Krüger. Und zeigt das, an einem Gartenzaun stehend, per Handzeichen auch an. Etwa 50 Nachbarn seien mal mehr, mal weniger von den Regengüssen nebst Überschwemmung betroffen.
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„Die Experten müssen in der Lage sein, Abhilfe zu schaffen“, betont Krüger. Seit 2012 steht die Nachbarschaft in Kontakt mit den Technischen Werken Emmerich. Doch bisher seien die Probleme nicht behoben. An seinem Haus habe er auf Anraten schon eine Doppelklappe installiert, die bei Wasserdruck vom Kanal aus schließen soll. „Aber wenn da nur ein bisschen Dreck dazwischen kommt, ist die Klappe nicht richtig dicht.“ Das Problem ist also mit diesem kleinen Handgriff nicht gelöst. „Wir wollen keine Tabellen mehr sehen. Es muss jetzt etwas passieren, damit nicht wieder Wasser in die Häuser läuft“, formuliert Krüger sein Erwartungshaltung.
Am Dienstag, 20. Oktober, wird der Ausschuss für Stadtentwicklung das Thema im Rathaus näher erörtern. Karl-Wilhelm Krebbing ist bei den Technischen Werken Emmerich für den Kanalbau sowie dessen Betrieb zuständig. Krebbing soll für diese Sitzung Ideen, vielleicht auch Lösungen, zusammenstellen, welche Effekte diese dann haben, was sie kosten. Aus diesem „Strauß von Möglichkeiten“, so Krebbing, muss die Politik dann aussuchen, was sie in Angriff nehmen möchte.
Schmutzwasser abgepumpt
Klaus Gruyters, Chef der Kommunalbetriebe Emmerich, zu der die Technischen Werke auch gehören, mag nicht verhehlen, dass eine gewisse Skepsis bleibt: „Die Prolemzone ist Tiefpunkt von Elten, eine Mulde. Das Wasser sucht sich eben die tiefste Stelle. Es wird ein Restrisiko bleiben. Eine Vorgehen darf auch nicht zu Lasten anderer Gebiete gehen. Dazu bleibt die Frage, was die Politik sich leisten will. Da geht’s auch ums Geld.“
Die Technischen Werke seien allerdings nicht tatenlos geblieben. Man habe hinter das Pumpwerk schon ein Regenbecken gesetzt. Das Schmutzwasser werde dahin abgepumpt, das Regenwasser in ein Becken geleitet und dann weiter in die Wild. Das habe man vor Jahren schon realisiert. Aktuell werde die Steuerung überarbeitet: „Davon erhoffe ich mir auch noch eine Verbesserung“, so Gruyters.