Elten. . Das jüngste Fest der Freiwilligen Feuerwehr bekam zu viel Wasser von oben ab. Die Fluten waren auch Thema bei der fünften Sitzung des Ortsausschusses.

Ein wenig Polemik mochte sich Ludger Gerritschen nicht verkneifen. Der von der CDU bekanntlich im alten Jahr als Eltener Ortsausschussvorsitzender nicht gewählte SPD-Politiker hatte in der Luitgardisschule erstmals Gelegenheit, die beratende und empfehlende Versammlung zu leiten. Die Vrasselterin Sultan Seyrek passte wegen eines anderweitigen Termins, so dass Gerritschen als Nachrücker vor dem Sitzungsmikrofon saß.

„Ich wünsche mir einen konstruktiven Verlauf, das wäre ja mal was Neues“, erklärte der Sozialdemokrat in Richtung CDU. Die hatte sich in den ersten vier Sitzungen zumeist als harter Empfehlungsblocker entpuppt. Und tatsächlich entwickelte sich das 75-minütige Geschehen im Schulfoyer durchaus fruchtbar und unterhaltsam. Was auch daran lag, dass Eltenberg-Retter-Chef Hans-Jörgen Wernicke als erster SPD-Nachrücker der Ausschuss-Wahlliste für Gerritschen ans Hufeisen der Protagonisten durfte. Und nicht „nur“ im Zuschauerraum verweilte.

Wernicke brachte jenseits des Hauptthemas – das geplante Ärztezentrum an der Bergstraße sieht wegen diverser baulicher Veränderungen einer zweiten Offenlegung für die Bürger entgegen – ein mehr als großes Ärgernis in die Debatte ein. Am Wochenende hatte ein Platzregen während des Festes der Freiwilligen Feuerwehr an der Europastraße, der Fortunastraße sowie Im Haag für eine Wasserlandschaft nebst überschwemmter Keller gesorgt. „Uns sind die Gullydeckel um die Ohren geflogen“, erzählte Wernicke. Wahrlich nicht zum ersten Mal. „Ich war ja auch vor Ort, habe aber keinen See zum Schwimmen entdeckt. Dennoch: Die unschöne Situation ist bekannt und beschäftigt uns beziehungsweise Techniker“, versuchte Bürgermeister Johannes Diks zu beruhigen.

Was ihm allerdings nur unzureichend glückte. Wernickes Kritik: „Wir saufen hier bei solchen Regengüssen ab. Die armen Schweine sind immer die am Ende des Kanals.“ Als mögliche Ursache führte der Lehrer im Ruhestand an, dass vielleicht zu viele Flächen in Elten mittlerweile versiegelt seien. Und deshalb das Wasser vom Himmel nicht mehr richtig ins Erdreich versickern kann. „Darum sollte sich die Politik mal kümmern.“

Was das Thema des Abends, das neue zwei- oder dreigeschossige Wohn- und Ärztehaus anbetraf, empfahl der Ortsausschuss einstimmig, einen für zu schmal empfundenen Gehweg zu verbreitern. Dass wegen einer geplanten Einfahrt erneut mindestens ein Baum an der Lindenallee gefällt werden dürfte, missfiel vor allem der SPD. „Es fehlen schon 25 Bäume an der Stelle“, merkte Gerritschen an. Das Allee-Schutzgesetz aus dem Jahr 2007 verpflichtet die Stadt, den Baum an anderer Stelle zu ersetzen. Im Haushalt für 2016 sind gut 364 000 Euro für solche Ersatzpflanzungen vorgesehen.

Übrigens:

Das Freischneiden der Sichtachsen auf dem Eltenberg, das als drei Landschaftsfenster geplant ist, lässt nicht mehr lange auf sich warten. Im Oktober soll es so weit sein, wie Bürgermeister Diks dem Ortsausschuss versicherte. Der Auftrag an einen Landschaftsplaner ist schon rausgegeben. Im Stadt-Haushalt sind 120 000 Euro für den Eltenberg vorgesehen.

Die Arbeiterwohlfahrt wird in Elten in den bekannten Räumlichkeiten bleiben. Nach einer Ortsbegehung einigte man sich darauf, zwei Räume im alten Rathaus weiterhin zu nutzen. Die für Zeltlager benötigten AWo-Utensilien werden künftig im Kellerraum der Luitgardisschule verstaut.