Duisburg. Der Steinhof präsentiert sich nach drei Monaten Umbau in neuem Gewand. Was nun anders ist, was das den Gästen nützt und wie viel es gekostet hat.
Arno Eichs Augen strahlen, fast so sehr wie die riesige, neue LED-Wand hinten auf der Bühne. Der Vorsitzende des Trägervereins des Steinhofs kramt sein Handy aus der Tasche und zeigt ein Video, „die kann man sogar in zwei Hälften trennen, zum Beispiel für Präsentationen bei Firmenevents.“ Gerade macht die Bee Gees-Coverband „Night Fever“ ihren Soundcheck, auf der Leinwand eine gestochen scharfe Kamerafahrt über den Time Square. Die gute Stube des Duisburger Südens, der Steinhof, wurde generalüberholt, mit der Leinwand als Schlussstein.
„Die Frage ist eigentlich: Was ist nicht neu?“, sagt Eich und schlendert durch den Saal, drei Monate war der Steinhof zwecks Umbau geschlossen, „der Boden zum Beispiel, der ist neu. Die Wände sind neu gemacht, die Lampen sind jetzt alle LEDs, wesentlich energieeffizienter.“ Links der Bühne fällt die neue Bar ins Auge, wobei, ganz neu ist sie nicht, aber ordentlich aufgemotzt. „Die kommt dann bei Partys zum Einsatz, oder bei Firmenevents.“
„Neuer“ Steinhof Duisburg: Große LED-Wand kann geteilt werden
Sound und Licht haben auch ein Upgrade bekommen, auf der Bühne hängen jetzt alleine 24 sogenannte Moving Heads. Sogar die Vorhänge, die den Saal auf der Fensterseite abdunkeln, sind neu, außerdem sind drei große Vorhänge dazugekommen, die den Raum bei Bedarf verkleinern können. Im Vergleich nur eine Kleinigkeit, aber höchst atmosphärisch: die Lichterketten entlang der hölzernen Dachbalken. Arno Eich blickt hoch: „Die machen wir sonst vor allem zu Hochzeiten an.“
Ein Relikt der Corona-Pandemie macht sich nun Dank der neuen LED-Wand bezahlt. „Wir haben drei schwenkbare Kameras auf die Bühne gerichtet, damals angeschafft für hybride Veranstaltungen. Jetzt können wir damit zum Beispiel die Hände des Gitarristen filmen und die Bilder live auf die LED-Wand spielen.“ Das Programm dafür sei etwas kompliziert, aber Arno Eich lacht. „Ich hab’s auch hingekriegt.“
Steinhof-Verein hat sechsstellige Summe investiert
Man kann also relativ guten Gewissens sagen, dass eigentlich alles neu ist. Das wird ja sicher nicht günstig gewesen sein, oder? „Wir haben den alten Boden zwar herausgerissen, um den neuen hat sich aber die Gebag als Eigentümerin gekümmert“, sagt Arno Eich, alles andere habe der Trägerverein finanziert. „Wir haben 150.000 Euro investiert, mit den Geldern des Vereins. Wir haben in den vergangenen Jahren natürlich auch Rücklagen gebildet.“
Die sind nicht nur auf die Bühne und in den Zuschauerraum geflossen, auch die große Bar nahe dem Eingang wurde überholt, die Preistafeln sind nun digitale Anzeigen, die Theke kommt moderner daher. Sogar die Garderobe hat etwas abbekommen, eleganter Tresen, neue Kleidermarken – „und bald dann auch Bilder von Künstlern mit Widmungen“, sagt Eich, wer im Steinhof schon einmal auf der Toilette war, weiß, wovon er spricht.
Und irgendwie strahlt der „neue“ Steinhof auch ein bisschen nach draußen. An der Ecke Düsseldorfer Landstraße und Hermann-Spillecke-Straße, wo früher ein großflächiges Plakat auf die nächsten Veranstaltungen aufmerksam machte, steht jetzt ein riesiger Bildschirm. Welche Technologie dahintersteckt, können Sie sich sicherlich denken: na klar, LED
>> DER NEUE STEINHOF: MACHEN SIE SICH BEIM TAG DER OFFENEN TÜR SELBST EIN BILD
- Die offizielle Wiedereröffnung steigt am Dienstag, 28. Mai, im Steinhof, Düsseldorfer Landstraße 347.
- Zur Feier des Tages laden der Verein und die ehrenamtlichen Helfer von 18 bis 21 Uhr zum Tag der offenen Tür.
- Arno Eich verspricht, dass der „neue“ Steinhof dann alle neuen Facetten präsentiert.