Duisburg. Die Pinguine im Zoo Duisburg bekommen ein neues Gehege, das alte wird bereits abgerissen. Doch wo ist die Kolonie geblieben? Tierpark klärt auf.

Wer in diesen Tagen und bei frühlingshaften Temperaturen den Zoo Duisburg besucht, wird bei dem Rundgang eine Tierart vergeblich suchen: Die Pinguine sind aus ihrer Anlage verschwunden. Das Gehege wird derzeit abgerissen und für das neue, millionenteure Seelöwen-Revier umgestaltet. Die Pinguine bekommen an anderer Stelle im Tierpark eine neue Heimat, doch auch an dieser wird noch intensiv gearbeitet. Haben die Pinguine für die Übergangszeit den Tierpark verlassen?

Nein, erklärt ein Zoo-Sprecher und ergänzt, dass die Tiere derzeit in einem Gehege hinter den Kulissen leben. Die Besucher und Besucherinnen können die flugunfähigen Vögel deshalb in der nächsten Zeit nicht beobachten. Die Kolonie habe das temporäre Zuhause gut aufgenommen: „Den Brillenpinguinen geht es gut, sie sind wie gewohnt sehr entspannt und aufgeschlossen“, heißt es weiter.

Die Pinguine in der temporären Anlage hinter den Kulissen. Das Foto hat der Zoo Duisburg zur Verfügung gestellt. 
Die Pinguine in der temporären Anlage hinter den Kulissen. Das Foto hat der Zoo Duisburg zur Verfügung gestellt.  © Zoo Duisburg

Zoo Duisburg: Arbeiten an der neuen Pinguin-Welt

Die Arbeiten an der neuen Anlage schreiten voran, erklärt der Tierpark. „Aktuell entsteht die Brutwand für die Tiere, die mit Felsen verkleidet wird“, so ein Sprecher. Über Öffnungen in der Felswand gelangen die Pinguine künftig in die Bruthöhlen, die sich hinter den Felsen verbergen. Derzeit sind die Höhlen noch mit rötlichen Kappen verschlossen, damit keine Baumaterialien hineingelangen.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Die Eingänge zu den Bruthöhlen sind oberhalb des Bodenniveaus angebracht. „Die Brillenpinguine, die größere Höhenunterschiede sehr gut hüpfend bewältigen, gelangen über Vorsprünge in die Höhlenzugänge“, erklärt der Tierpark weiter. Der Zoo hofft auf Nachwuchs für die als „stark gefährdet“ geltende Art. Derzeit zählt die Kolonie 28 Tiere. Mehrere Sattelschlepper haben auch unterschiedlich große Felsbrocken an den Kaiserberg gebracht, die in den nächsten Wochen verbaut werden.

So sieht das neue Gehege für die Pinguine aus. Die roten Kappen in der Wand schützen die Bruthöhlen. In den nächsten Monat sollen die Tiere das neue Areal beziehen.  
So sieht das neue Gehege für die Pinguine aus. Die roten Kappen in der Wand schützen die Bruthöhlen. In den nächsten Monat sollen die Tiere das neue Areal beziehen.   © Zoo Duisburg

Die neue Heimat der Brillenpinguine wird die seit 2021 verwaiste Seehund-Anlage. Highlight der Anlage wird das Wasserbecken: Dieses soll einen Steg mit einer Glasscheibe bekommen, sodass Besucher die Tiere aus einer ungewöhnlichen Perspektive beobachten können. Im Wasser ist zudem eine Gegenstromanlage geplant. Das Wasserareal umfasst zukünftig 100 Quadratmeter, hinzu kommen 200 Quadratmeter Landfläche.

Pinguin-Gehege im Zoo: Fertigstellung in den nächsten Monaten

Noch müssen sich die Besucher etwas gedulden, um die Tiere in ihrer neuen Landschaft zu beobachten: Wann die Brillenpinguine das neue Domizil beziehen werden, hängt von dem Fortschritt der Baumaßnahmen und der Verfügbarkeit von Materialien wie Bauleistungen ab, informiert der Zoo. „Geplant ist die Fertigstellung im Laufe der nächsten Monate“, so die formulierte Hoffnung.

Die alte Pinguinanlage ist indes Geschichte: Die Abbrucharbeiten sind im vollen Gange. Künftig wird an dieser Stelle das Multifunktionsgebäude der Robben-Anlage stehen. Dort wird die biologische Filtration stattfinden, zudem werden die Stallungen für die Kalifornischen Seelöwen integriert. Die neue Tierwelt am Kaiserberg wird 5,8 Millionen Euro kosten und soll die Haltung der Seelöwen deutlich verbessern: Nach der Fertigstellung füllen rund 1,3 Millionen Liter Salzwasser die Becken – in dem völlig veralteten Bassin aus den 60er Jahren sind es bislang lediglich 250.000 Liter Wasser.

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>> SEELÖWEN WERDEN NICHT UMZIEHEN MÜSSEN

  • Wegen der Aufteilung in mehrere Bauabschnitte müssen die Kalifornischen Seelöwen nicht temporär in einen anderen Zoo umziehen.
  • Ist der erste neue Bereich fertig, ziehen die Tiere in dieses Areal, dann folgt der Abriss des alten Beckens.
  • Der Tierpark am Kaiserberg rechnet mit einer vollständigen Fertigstellung des Robben-Reviers im Jahr 2026.