Duisburg. Der Zoo Duisburg arbeitet an einer neuen Attraktion. Die Maßnahme ist Teil eines Großprojekts, für das Gehege weichen müssen. Details zu Plänen.
Im Zoo Duisburg steht eine große Änderung bevor: Die Brillenpinguine werden eine neue Anlage am Kaiserberg bekommen. Das hat der Tierpark am Montag bei einem Pressetermin verkündet. Der Umzug der Kolonie ist eingebettet in ein Großprojekt, das der Zoo Duisburg in den kommenden Jahren realisieren wird.
Neue Heimat der Brillenpinguine wird die seit 2021 verwaiste Seehund-Anlage. Nach dem Tod der Seehündin Oma, die mit stolzen 46 Jahren eingeschläfert werden musste, hatte der Tierpark die Haltung der Art beendet. Die Anlage mit Wasserbecken galt als veraltet, wurde nur noch genutzt, damit das blinde und taube Tier in seiner gewohnten Umgebung alt werden konnte.
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Die triste Seehund-Anlage ist am Montag auch nur noch in Grundzügen zu erkennen. Bagger stehen bereit und die Abbrucharbeiten haben bereits begonnen. In einem ersten Bauabschnitt werden Rohbauarbeiten durchgeführt und Leitungen verlegt. Es folgen in weiteren Bauabschnitten die Überarbeitung des bestehenden Beckenprofils sowie der Bau der Unterwassereinsichten.
Zoo Duisburg: So soll die neue Pinguin-Anlage aussehe
Das neue Gehege soll den felsigen Küsten Südamerikas nachempfunden sein und den Besucherinnen und Besuchern besondere Ansichten ermöglichen. So ist über dem Wasserbecken ein Steg mit einer Glasscheibe geplant, der Beobachtungen aus ungewöhnlicher Perspektive ermöglichen soll. „Im Wasser wird es eine Gegenstromanlage geben“, verrät Zoodirektorin Astrid Stewin. Das neue Gehege soll zudem eine Felseninsel und einen Bachlauf bekommen, der sich bis zum Wasserareal schlängelt. Die Landfläche des Geheges wird 200 Quadratmeter, der Wasserbereich wird 100 Quadratmeter umfassen.
Im Fokus steht auch die Nachzucht der bedrohten Tiere. „Wir planen eine Nistwand mit elf Bruthöhlen“, sagt die Zoodirektorin. Neben der Aufzucht der Jungtiere dienen die Höhlen auch als Rückzugsort. Der Bestand der Brillenpinguine in freier Wildbahn gilt als „stark gefährdet“, teilen die Zoo-Verantwortlichen mit. Experten befürchten demnach, dass die Tierart in 30 Jahren an den Küstengebieten Afrikas ausgestorben sein könnte. Am Kaiserberg leben aktuell 28 Brillenpinguine, die Kolonie zählt auch zwei Jungtiere.
Zoo Duisburg: Robben-Revier wird komplett umgestaltet
Mit dem Bau der neuen Anlage für die Brillenpinguine schafft der Zoo Duisburg die Voraussetzung, das Becken der Kalifornischen Seelöwen um Bulle Atze zu modernisieren und zu erweitern. Denn das künftige Technikgebäude der in Planung befindlichen Anlage soll nach aktuellem Stand dort entstehen, wo derzeit noch die Brillenpinguine leben.
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Die Baumaßnahme ist Teil des Masterplans Zoo, der als Zukunftskonzept zu verstehen ist und strategische Veränderungen des Tierparks umfasst. Die sukzessiv geplanten Modernisierungen klingen teilweise spektakulär, sehen etwa das Entstehen einer neuen Savannenanlage vor. Aus der Ausschreibung zum Robben-Revier ging bereits hervor, dass fünf Millionen Euro für dessen Umbau vorgesehen sind. Das neue Areal soll die heutigen Anlagen der Seelöwen und Pinguine sowie die ehemalige Polarfuchs- und Eisbären-Anlage umfassen.
>> NEUE PINGUIN-WELT IM ZOO DUISBURG
- Die Fertigstellung für das Projekt ist für 2024 vorgesehen. Die Sparkasse Duisburg unterstützt das Bauvorhaben mit einer Spende über 450.000 Euro.
- Während des gesamten Bauprozesses sind die Pinguine in ihrer bisherigen Anlage für die Besucher und Besucherinnen zu sehen. Der Umzug erfolgt erst nach der Fertigstellung.