Duisburg. Der Zoo Duisburg bekommt eine neue Tierwelt. Investiert werden 5,8 Millionen Euro. Das sind die Pläne und der Zeitplan für das neue Highlight.

Die Kalifornischen Seelöwen im Zoo Duisburg bekommen eine neue Heimat. Für 5,8 Millionen Euro wird der Tierpark am Kaiserberg eine moderne Anlage für die fünf Meeresbewohner bauen. Mit einem externen Architekturbüro haben die Verantwortlichen in den vergangenen zwei Jahren an dem Großprojekt gearbeitet. Positiv für die Tiere: Ihre Lebenswelt wird sich deutlich vergrößern.

1000 Quadratmeter wird das neue Seelöwen-Gehege umfassen, das der Zoo Duisburg am Dienstag der Öffentlichkeit beim symbolischen Spatenstich präsentiert hat. Die Fläche für die Tiere wird sich mehr als verdoppeln. Mit dem Umbau wird bei der Haltung der Seelöwen dem Säugetiergutachten entsprochen. Dieses fasst die Mindestanforderungen für die Haltung in Zoos zusammen.

Neue Anlage im Zoo Duisburg: Fortschritt für die Seelöwen im Tierpark

Ein weiterer Vergleich zeigt die deutlich verbesserten Haltungsbedingungen: Nach Fertigstellung füllen rund 1,3 Millionen Liter Salzwasser die Becken – in dem völlig veralteten Bassin aus den 60er Jahren sind es bislang lediglich 250.000 Liter Wasser. Es wird Flachwasser- sowie Tiefenbereiche von fast drei Metern geben, bislang liegt die tiefste Stelle bei 1,60 Meter.

Zoo Duisburg: Mehr Themen aus dem Tierpark

Bereits in der vergangenen Woche sind Details des neuen Highlights im Zoo durchgesickert (wie berichtet). Skizzen haben ein Haupt- und Nebenbecken gezeigt, diese werden zukünftig über einen Schwimmkanal miteinander verbunden sein. Über ein Schott wird es möglich sein, die Becken temporär zu trennen, etwa für die Reinigung.

Mehrere Bauabschnitte – Fertigstellung 2026

Die Modernisierung der Seelöwen-Anlage erfolgt in mehreren Abschnitten. In einem ersten Schritt werden bestehende Nebenanlagen sowie die aktuell noch genutzte Pinguinanlage abgerissen. Bis zur Fertigstellung des neuen Pinguin-Areals leben die Wasservögel in einer Anlage hinter den Kulissen.

Auf einem Teil der Freifläche entsteht das neue Multifunktionsgebäude mit einer Filtration. Das Salzwasser wird kontinuierlich und komplex aufbereitet. Neben technischen Komponenten werden dort die Stallungen der Seelöwen sein, die auch einen eigenen Mutter-Kind-Bereich mit einem flachen Becken für erste Schwimmversuche haben.

Die Seelöwen im Zoo Duisburg bekommen ein neues Zuhause. Die aktuelle Anlage stammt aus den 60er Jahren.
Die Seelöwen im Zoo Duisburg bekommen ein neues Zuhause. Die aktuelle Anlage stammt aus den 60er Jahren. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Aktuell ist Nachwuchs bei den Seelöwen im Zoo aber ausgeschlossen: Bulle Atze ist seit ein paar Jahren kastriert, da seine Gene in der Zoo-Population überrepräsentiert sind. Doch der Kolonieführer hat bereits ein fortschrittliches Alter erreicht.

Ist das neue Hauptbecken fertig, siedeln die Seelöwen in dieses neu erschlossene Areal. Dann erfolgt der Abriss der alten Anlage. Diese wird dann durch das neue, tiefere und größere Wasserareal sowie einen neuen Landteil ersetzt. Wegen der Aufteilung in zwei Bauabschnitte müssen die Tiere nicht temporär in einen anderen Zoo umziehen. Der Tierpark rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2026.

Zukünftig können Besucher die Seelöwen durch große Unterwasserscheiben beobachten.
Zukünftig können Besucher die Seelöwen durch große Unterwasserscheiben beobachten. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

>> Teil des Masterplans Zoo

  • „Mit der neuen Anlage schaffen wir unserer Seelöwen-Familie einen naturnahen Lebensraum“, sagte Zoodirektorin Astrid Stewin beim Spatenstich. Das künftige Gehege bietet auch neue Perspektiven: Unterwasserscheiben ermöglichen es, die Tauchgänge der Tiere zu beobachten. Geplant ist auch eine große Tribüne für kommentierte Fütterungen.
  • „Die Seelöwen-Anlage ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Zoos“, sagt Marcus Vunic, Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrates.
  • Die Baumaßnahme ist Teil des Masterplans, der als Zukunftskonzept zu verstehen ist. Die geplanten Modernisierungen sehen Investitionen in Höhe von 76 Millionen Euro vor.