Duisburg. Ein neues Café in Duisburg lockt mit balinesischem Flair und gutem Kaffee. Was der Ex-Fußballer und seine Frau ihren Gästen sonst noch anbieten.
Lisa und Metin Kücükarslan haben auf Bali Inspirationen für ihr neues Café gesammelt. Das sieht man dem „Liu“ neben dem Hamborner Rathaus an: Der kleine Raum, in dem bis zu 19 Gäste Platz finden, ist luftig und hell, natürliche Farben überwiegen. Die Lampen aus Bast, Pflanzen und Korbstühle sorgen für Leichtigkeit.
Paar eröffnet Café direkt neben Hamborner Rathaus in Duisburg
Auf der Karte stehen gesunde Leckereien wie Bowles (8,90 bis 13,90 Euro) und Smoothies (5,50 Euro). Aber auch Bagels (5,90 bis 8,90 Euro) und verschiedene Arten Egg Benedict (zum Beispiel Avocado 8,90 Euro oder Lachs 10,90 Euro) sorgen für einen gut gefüllten Magen. Baguettes (6,90 bis 9,90 Euro) haben es auf die Karte geschafft, weil in dem Laden vorher eine Baguetterie war.
Auch das Ladenlokal ist schließlich eine Entdeckung des Bali-Urlaubs – aufgetan beim Surfen auf E-Bay-Kleinanzeigen. Die beiden haben noch in Indonesien einen Besichtigungstermin vereinbart. „Wir sind dann nach 14 Stunden Flug direkt nach Hamborn gefahren“, erzählt Lisa Kücükarslan. Die Räume haben das Paar sofort überzeugt: „Wir haben nicht erst einen Businessplan erstellt, sondern direkt losgelegt.“
Beide gehen auf Nummer sicher und behalten ihre alten Jobs
Das heißt aber nicht, dass die Kücükarslans Traumtänzer oder Abenteurer sind. Ganz im Gegenteil, sie gehen auf Nummer sicher. Die 26-jährige Lisa arbeitet im Hauptberuf als Sachbearbeiterin bei der Targobank, ihr Mann Metin als Elektriker bei der Deutschen Bahn. Dem einen oder anderen Duisburger könnte sein Name bekannt sein: Der 27-Jährige hat bis 2016 beim MSV gekickt, erst in den Jugendmannschaften, dann stand er im Profikader. Sein letztes Engagement in Duisburg war beim VfB Hamborn.
Heimlicher Chef des Cafés ist sowieso Zwergspitz Mochi. Er hat sein Körbchen in der Ecke vor der Kaffeemaschine und hält Wache. „Jeder Hund, der wird angebellt“, lacht. Lisa. Das Paar nennt Mochi liebevoll „unser kleiner Löwe“. Deshalb taucht im Logo auch ein Löwenkopf auf.
„Mein Mann wollte sich schon immer selbstständig machen. Irgendwann habe ich gesagt, bei einem Café und Bowles bin ich dabei“, erzählt Lisa Kücükarslan, die in den letzten Jahren neben ihrem Bankjob gekellnert hat. Beide lieben es, zu Hause oder im Urlaub in Cafés zu gehen und haben dabei hohe Ansprüche. Die gelten auch für ihren eigenen Laden.
So war für Metin sofort klar, dass für guten Kaffee eine Siebträgermaschine hermuss. Bevor sie sich für einen Kaffeeanbieter entschieden haben, probierten sie sich eine Woche lang kreuz und quer durch Angebot. „Wir sind sehr pingelig. Am Ende hat uns die Rösterei Mocambo aus Radevormwald überzeugt“, erzählt der 27-Jährige, der natürlich auch eine Ausbildung zum Barista absolviert hat.
Der Cappuccino (klein: 3,40 Euro/groß: 3,90 Euro) wird liebevoll auf einem Holzbrettchen serviert. Er duftet nicht nur herrlich, sondern schmeckt auch so vollmundig, wie es sein soll. Highlight ist aber das putzige Bären-Antlitz, das Metin in die Crema zaubert. Dazu gibt es selbstgemachte Zimtschnecken (4,20 Euro) und wechselnde Kuchen, zum Beispiel Pistazien- oder Bananenkuchen (3,90 Euro).
Es scheint fast, als hätten die Leute in Hamborn auf so ein Café gewartet. Studenten bringen ihre Laptops mit und arbeiten von hier, Rentner treffen sich zum Kaffee, Familien legen eine Pause ein, Lehrer halten ihre Konferenzen ab. „Wir hatten sogar schon Franchise-Anfragen“, erzählt Lisa, „aber für so etwas ist mir noch viel früh.“ Und wer weiß, wenn der Laden weiter so brummt, machen Lisa und Metin Kücükarslan vielleicht lieber selbst noch eine Filiale auf.