Duisburg. Kinder der Marxloher Grundschule sollen nach dem Messer-Angriff auf einen Mitschüler mehr Sicherheit bekommen. OB Link appelliert an die Eltern.

Am Tag nach dem Messer-Angriff auf zwei Grundschüler in Duisburg-Marxloh zeigt sich Oberbürgermeister Sören Link noch sichtlich angefasst. Am Rande eines Pressetermins an einer anderen Grundschule in Marxloh betonte er: „Dieser Vorfall ist ein absoluter Einzelfall, den ich so in zwölf Jahren nicht erlebt habe, das macht sprachlos“.

Als Vater einer kleinen Tochter könne er verstehen, dass Eltern sich jetzt Sorgen machen. Dennoch appelliert er: „Schickt eure Kinder in die Kita, in die Schule, wir tun alles für ihre Sicherheit.“ Es sei in seinen Augen falsch, Ängste nicht anzusprechen. In der Schule seien in den nächsten Tagen Profis wie Schulpsychologen, die ansprechbar sind.

Messerangriff in Marxloh: „Die Kinder haben danach klug gehandelt“

Link ist „heilfroh, dass die Kinder nicht lebensgefährlich verletzt sind, so toll reagiert haben und verletzt zu ihrer Schule gelaufen sind und die Lehrerin umgehend und klug gehandelt hat“. Das zeige, dass die Schule ein vertrauter Ort ist. Auch die Anwohner und die Polizei lobt er für ihr schnelles Handeln, „dafür bin ich dankbar“.

Die weitere Arbeit liege nun bei Polizei und Staatsanwaltschaft. „Damit mache ich mir keinen schlanken Fuß, wir sind als Ordnungsdienst sichtbar, aber diese schwere Straftat ist Sache der Polizei.“ Einen Schub bringe bald das „Haus des Jugendrechts“, das noch dieses Jahr eröffnet werden soll. Dank enger Kooperation verschiedener Behörden sollen hier Jugendstrafverfahren beschleunigt werden.

Oberbürgermeister Sören Link ist erleichtert, dass die Kinder bei dem Angriff nicht lebensgefährlich verletzt wurden.
Oberbürgermeister Sören Link ist erleichtert, dass die Kinder bei dem Angriff nicht lebensgefährlich verletzt wurden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Sicherheitslage an den Schulen ein Dauerthema

Bildungsdezernentin Astrid Neese wertet es als positiv, dass die Schule für die Kinder eine Vertrauens-Institution ist. Der Angriff habe zwar nicht auf dem Schulgelände stattgefunden, aber die betroffenen Schulkinder hätten sich an die Worte ihrer Lehrer erinnert, dass sie mit allen Sorgen kommen können. Pädagogisch „ist da im Vorfeld sehr gut gearbeitet worden“.

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Die Schulleiterin habe ihr allerdings übermittelt, dass viele Eltern jetzt verunsichert sind, so Neese. Sie habe deshalb dafür gesorgt, dass in den kommenden Wochen ein Sicherheitsdienst auf dem Schulhof sichtbar Präsenz zeigt.

Grundsätzlich sei die Sicherheitslage an Schulen immer ein Thema, auch außerhalb von Duisburg, sagt die Beigeordnete. Erst kürzlich hätten Polizeibeamte im Kreis der Schulformsprecher auf Fortbildungsmöglichkeiten für Schulleiter hingewiesen, um im Krisenfall richtig reagieren zu können.

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