Duisburg-Rheinhausen. Seit drei Jahren rettet Monika Münstermann aus Rheinhausen Lebensmittel. An ihren Kühlschränken kann sich jeder bedienen. Was es dort alles gibt.
Die Idee hinter Foodsharing ist es, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum oder anderen Mängeln vor dem Wegschmeißen zu retten. Da unterscheidet sich die Gruppe, die in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz schon viele Unterstützer hat, nicht maßgeblich vom Konzept der Tafel. Ganz explizit weist Foodsharing auf ihrer Homepage darauf hin, dass ihre Organisation keinesfalls in Konkurrenz zu dem karitativen Projekt steht, sondern sich vielmehr als Ergänzung betrachtet.
Monika Münstermann aus Duisburg-Rheinhausen fährt ein- oder zweimal die Woche zu den Supermärkten, um dort Lebensmittel zu retten
Einige Produkte dürfen aus rechtlichen Gründen von den Tafeln nicht mitgenommen werden und würden somit weggeschmissen werden. Hier kommen dann Foodsaver wie Monika Münstermann ins Spiel. „Ich fahre meistens einmal oder zweimal in der Woche zu den Supermärkten und hole dort Waren ab, die nicht mehr verkauft werden können. Die sortiere ich dann und lege die noch verwertbaren Produkte in die Kühlschränke“, erzählt sie.
Was da ankommt, weiß sie vorher nicht. Das kann zerbrochene Schokolade sein, frische Brötchen, Mangold oder auch Kühlware. Doch meist ist das egal, spätestens nach einem halben Tag ist alles weg. Der Service hat sich natürlich in der Nachbarschaft herumgesprochen und deshalb sind die münstermannschen Kühlschränke mittlerweile zum festen Anlaufpunkt geworden. Ganz zur Freude der Gastgeberin. „Langsam denke ich darüber nach, ein paar Bänke und Tische aufzustellen. Es ist so schön zu sehen, wie die Leute sich treffen, ins Gespräch über mögliche Rezepte kommen und dann die Lebensmittel verwerten, die sonst weggeschmissen werden würden.“
Monika Münstermann aus Duisburg-Rheinhausen bezieht ihre Lebensmittel ausschließlich aus den Lagern und Kühlhäusern der Supermärkte
Und das alles kostenfrei. Zumindest für die Nachbarn. Monika Münstermann macht das Ganze ehrenamtlich, nutzt ihr Auto, sortiert aus, stellt den Strom zur Verfügung und putzt selbstverständlich die Schränke, damit die Waren immer in gutem Zustand sind. „Auch wenn ich natürlich die Sachen auch selbst verwerte, zahle ich insgesamt drauf, aber das macht nichts, es ist für eine gute Sache.“ Seit drei Jahren rettet die Rheinhauserin Lebensmittel, schont dabei Ressourcen und tut Gutes für die Umwelt.
Alle Produkte stammen wohlgemerkt direkt aus den Lagern oder Kühlhäusern der Lebensmittelmärkte, nicht aus den Müllcontainern. Das ist Münstermann und ihrem Kollegen Kreutzmann ganz wichtig. Insgesamt gibt es in Duisburg schon 491 Foodsaver, die mit dem Einverständnis der Organisation mit den Supermärkten in Kontakt treten und Lebensmittel retten. „Unsere Foodsharer besuchen im Vorfeld ein Seminar, wir informieren sie über das Konzept und erst, wenn wir und die Teilnehmer davon überzeugt sind, dass der ehrenamtliche Rettungsgedanke hinter der Motivation steckt, dann erhalten die Interessenten unseren Ausweis und dürfen in unserem Namen handeln“, erklärt Christoph Kautzmann. Er schaut im Auftrag von Foodsharing in Duisburg darauf, dass die Retter tatsächlich kein Geld für die Produkte verlangen oder die Lebensmittel in der Gastronomie verschwinden. Das ist natürlich verboten.
Informationen zum aktuellen Füllstand von Monika Münstermanns Kühlschränken in Duisburg-Rheinhausen gibt es auf Facebook
Wer selbst mitmachen möchte, der kann sich unter www.foodsharing.de informieren. Abholen darf die Ware wirklich jeder, ganz spontan, anonym und ohne Zugangsdaten. Monis Zauberschrank steht an der Friedensstraße 12, 47228 Rheinhausen. Informationen zum aktuellen Füllstand gibt es auf Facebook unter Monis Zauberschrank (private Gruppe, ein Beitritt ist erforderlich).