Duisburg. Auf vier Männer stach Maan D. im Fitnesscenter John Reed ein. Viele fragten sich: Wie kam der Täter ins Studio? Der Prozess lieferte die Antwort.
Im John-Reed-Fitnessstudio in der Duisburger Altstadt verletzte Maan D. am 18. April vier Männer mit einem Küchenmesser, drei von ihnen kämpften in den Tagen, Wochen und sogar Monaten danach in Krankenhäusern um ihr Leben. Die Öffentlichkeit beschäftigte lange die Frage: Wie kam der 27-Jährige überhaupt in den bekannten Fitnessclub hinein?
Die Antwort lieferten in den vergangenen Wochen Zeugenaussagen im Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf: Der Syrer gab vor, ein Probetraining absolvieren zu wollen, erschwindelte sich so den Eintritt. Einen Sportrucksack hatte er als Tarnung bei sich. Darin befand sich allerdings keine Sportkleidung, sondern das Messer mit der 20 Zentimeter langen Klinge.
Damit stach D. dann in der Umkleide, in der Dusche und einmal auch auf der Trainingsfläche auf seine vier Opfer ein. Der bekennende IS-Anhänger wollte so nach eigener Aussage „Ungläubige“ töten. Als „ungläubig“ definiert der Lehrersohn, der 2015 als Asylbewerber nach Deutschland kam, Menschen, die nach westlichen Werten leben.
Nach Messerattacke: John-Reed-Fitness rüstete in Duisburg Kameraüberwachung nach
Die vier jungen Männer überlebten die Attacke allerdings. Anders als ein 35-Jähriger, den er in der Osternacht in der Altstadt mit 28 Messerstichen regelrecht abschlachte. Nach elf Verhandlungstagen im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichtes in Düsseldorf verurteilte der Staatsschutzsenat Maan D. am Dienstag wegen Mordes und vierfachen Mordversuchs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung. Außerdem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
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Das bedeutet: Da er auch in Zukunft als Gefahr für die Allgemeinheit eingestuft wird, wird der 27-Jährige wohl nie wieder frei kommen.
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Die Fitnesskette John Reed öffnete das Studio an der Schwanenstraße 19 Tage nach der Attacke wieder für ihre Kunden. Das Unternehmen rüstete als Konsequenz aus den Bluttaten die Kameraüberwachung nach und stattete alle Mitarbeiter mit Funkgeräten aus.