Duisburg. Die A42 ist seit Ende 2015 eine Dauer-Baustelle. Wie es ums Kreuz Duisburg-Nord nun weitergeht und wann die Autobahn im Stadtnorden fertig wird.

Pendler, die in Duisburg regelmäßig über die A42 fahren, sind seit mehr als sieben Jahren im Baustellenverkehr, der allerlei Überraschungen bereit hält: Umleitungen über die Mittellinie auf die andere Fahrbahnseite, wechselnde Spurbreiten, unterschiedliche Tempobegrenzungen, gesperrte Aus- und Abfahrten – und Stau ohne Ende.

Gefühlt gerade erst war die Baustelle zwischen Baerl und Beeck mit der Beeckerwerther Brücke über den Rhein fertig, da ging es in Richtung Dortmund weiter. Für die Sanierungsarbeiten zwischen dem Kreuz mit der A59 und der Ausfahrt Neumühl kann Elmar Kok von der Autobahn GmbH nun aber verkünden: „Ende Oktober sind wir fertig!“

A42-Baustelle in Duisburg: Mehrere Sperrungen nötig

Bis dahin sind noch zwei Sperrungen im Kreuz Duisburg Nord geplant (wir berichteten). Nachts und an den Wochenenden werde außerdem die Fahrbahndeckschicht saniert. Und schließlich müssen final die Mittelstreifen-Überfahrten noch geschlossen werden, ergänzt Rudolf Klopstein von der Autobahn GmbH.

Pressesprecher Elmar Kok berichtet, dass die 1,7 Kilometer langen Baumaßnahmen im Kreuz Duisburg-Nord ursprünglich für 20 Millionen Euro geplant gewesen seien. Ein Viertel der Strecke bestehe aus Brückenbauwerken. Wegen der Corona-Pandemie und der kriegsbedingten Preissteigerungen „liegen wir aber darüber“.

Sein Kollege Klopstein ergänzt, dass während der Baumaßnahmen einige Arbeiten hinzu kamen. Insbesondere das Rampenbauwerk, das die Verbindung von der A59 auf die A42 in Richtung Kamp-Lintfort sicherstellt, war eigentlich nicht auf der Agenda, „wir haben uns die Risse dann aber genauer angesehen und eine grundhafte Erneuerung beschlossen“.

Seit Ende 2015 gibt es Baustellen und Verkehrsbehinderungen auf der A42 im Duisburger Norden. Das Archivbild zeigt die Autobahn im Mai 2018.
Seit Ende 2015 gibt es Baustellen und Verkehrsbehinderungen auf der A42 im Duisburger Norden. Das Archivbild zeigt die Autobahn im Mai 2018. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Brückenbauwerke wurden erneuert

Planmäßig erneuert wurden die Brückenbauwerke Hamborner Straße/Beecker Straße, das Kreuzungsbauwerk über die A59 und die Überbrückung der Emscherstraße. „Die Strecke dazwischen haben wir grundhaft erneuert, komplett mit Straßenaufbau, Entwässerung und Lärmschutz“, sagt Klopstein. Die Maßnahmen haben 2021 begonnen, anfangs wurden die Brücken verstärkt, damit sie den Baustellenverkehr überhaupt stemmen können.

Das ganze Projekt sollte eigentlich im Juli 2023 fertig sein. Es hat nun länger gedauert, „dafür haben wir die Rampen zwischen den Autobahnen zusätzlich ertüchtigt und die Brückenbauwerke umfangreicher saniert“, betont Klopstein. Alle Bauwerke haben neue Brückenkappen, neue Fahrbahnübergangskonstruktionen, teilweise auch neue Widerlager.

Die Freigabe der Autobahn Ende Oktober kommt zeitlich genau richtig. Über die A42 wird im November ein Großteil des Verkehrs laufen müssen, wenn die A40 für eine noch unbestimmte Zeit voll gesperrt ist: Die neue Rheinbrücke muss an die Fahrspuren angedockt werden und die Wiegeanlagen verschwinden auf beiden Seiten des Rheins wieder. Spätestens ab Anfang Dezember ist diese Ost-West-Verbindung sechsspurig.

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Neue Baustelle auf der A42 bereits in Sicht

Auf der A42 ist perspektivisch allerdings immer noch keine Ruhe. Die Bogenbrücke Bahnhof Grünstraße in Hamborn westlich des Autobahnkreuzes galt über viele Jahre als Sorgenkind. Weil der Verkehr während der Bauarbeiten ab 2016 über jeweils eine Seite des Bauwerks geführt wurde, fanden die Ingenieure bei der abschließenden Prüfung 2020 erneut Schäden in der Stahlkonstruktion. Die Maßnahme dauerte deshalb deutlich länger als ursprünglich geplant.

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2017 hieß es noch, dass die Brücke maximal zehn weitere Jahre ihren Dienst tue. Die Ingenieure hatten eine lange Liste von Schäden zusammengetragen. Das „große Monitoring“ habe kürzlich aber ergeben, dass sie länger als bis 2027 halten wird, berichtet Kok. „Wir machen uns um diese Brücke keine Sorgen.“

Von einer Restnutzungsdauer sei aktuell keine Rede. Das Bauwerk werde gemeinsam mit dem Neubau der A59 ausgeschrieben. Da man bei diesem Projekt noch in der Planfeststellung ist, kann das also noch was dauern.

Und deshalb wird es zwischendurch noch eine „turnusmäßige Deckschichtsanierung“ geben, sagt Kok, der Verkehr müsse dafür erneut umgelegt werden. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. Die A42 sei in wenigen Wochen „baustellenfrei“. Vorerst.

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