Duisburg. Zahlreiche Busausfälle sorgen in Duisburg weiter für Ärger. Was eine stark gehbehinderte Frau (89) auf der Linie 930 erlebt und was die DVG sagt.

„Es reicht!“ Adelheid Freida-Bongartz ärgert sich maßlos über zahlreiche Busausfälle in Duisburg. Das Thema ist nicht neu, doch die Duisburgerin skizziert sehr anschaulich die Folgen für betagtere Menschen wie ihre Mutter – 89 Jahre alt, stark gehbehindert und auf den ÖPNV angewiesen.

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Die 89-Jährige hatte neulich einen Arzttermin und wollte mit ihrer Tochter vormittags die Linie 930 vom Schnabelhuck in Richtung Innenstadt benutzen. Es handelt sich um eine Ringlinie, die es seit Inkrafttreten des neuen Nahverkehrsplans Ende Oktober 2019 gibt und seitdem Duissern, Neudorf, Wanheimerort, Hochfeld sowie die Stadtmitte verbindet.

Busausfälle in Duisburg: Stark gehbehinderte Frau (89) mehrfach zu spät beim Arzt

„Leider kam der Bus um 10.33 Uhr gar nicht und ich versuchte, telefonisch bei der DVG zu klären, warum nicht“, sagt Adelheid Freida-Bongartz. Sie sei nach langem Warten von der Kunden-Hotline dann lediglich über einen Busausfall informiert worden. Der Grund? „Keine Ahnung – das war die Antwort, die ich in einem sehr schnippischen und unhöflichen Ton bekommen habe“, so die Duisburgerin. Es sei ihr auch nicht gesagt worden, ob denn der nächste Bus um 11.03 Uhr pünktlich komme.

„Fakt ist: Er kam auch nicht, sondern erst der nächste Bus um 11.33 Uhr“, sagt Adelheid Freida-Bongartz. „Der größte Clou dann auf der Rückfahrt: Der Bus sollte planmäßig um 14.07 Uhr kommen, war aber bereits um 14 Uhr vor Ort und fuhr dann auch los. Wären wir nicht so pünktlich gewesen, hätten wir den Bus nicht erwischt.“

„Wie mittlerweile mit Fahrgästen umgegangen wird, geht überhaupt nicht“

Den Arzttermin hatte ihre Mutter an jenem Tag dagegen verpasst – ebenso wie am Dienstag, 26. September, weil der Bus um 11.03 Uhr am Schnabelhuck mal wieder ohne Information ausgefallen sei. Adelheid Freida-Bongartz stellt klar: „Wie mittlerweile mit Fahrgästen umgegangen wird, geht überhaupt nicht.“

DVG-Sprecherin Kathrin Naß hat sich zum andauernden Ärger über die Busausfälle in Duisburg geäußert.
DVG-Sprecherin Kathrin Naß hat sich zum andauernden Ärger über die Busausfälle in Duisburg geäußert. © Daniel Tomczak

Und was sagt die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) dazu? „In der Regel handelt es sich auf der Linie 930 um personelle Ausfälle, die so kurzfristig häufig leider nicht kompensiert werden können“, so DVG-Sprecherin Kathrin Naß. „Wir arbeiten gemeinsam mit dem Fremdunternehmer daran, eine bessere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit herzustellen und bitten unsere Fahrgäste um Verständnis.“

Probleme mit Subunternehmern

Probleme mit Subunternehmern, die ihren vertraglichen Pflichten nicht nachkommen, hat die DVG schon länger. So zum Beispiel auch auf der Ringlinie 909/910, die ebenfalls erst mit dem neuen Nahverkehrsplan neu installiert worden ist und die Stadtteile Hamborn, Röttgersbach, Neumühl, Obermeiderich, Mittelmeiderich sowie Marxloh verbindet. Bereits seit 2022 gibt es auf der Linie immer wieder teils massive Busausfälle, die zuletzt Schüler und Pendler auf die Palme gebracht haben (wir berichteten).

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Als Grund werden auch hier personelle Probleme beim Subunternehmer genannt, die die DVG in solchen Fällen offenbar nicht auffangen kann.

>> DVG: VIELE ANRUFE BEI DER KUNDEN-HOTLINE

  • Die DVG hat sich auch zum Vorwurf von Adelheid Freida-Bongartz geäußert, die Mitarbeitenden der Kunden-Hotline reagierten auf Anfragen unfreundlich und schnippisch. Zuletzt sei ein erhöhtes Anrufaufkommen durch Ausfälle bei Bus und Bahn festzustellen.
  • Die DVG habe aber „selbstverständlich den Anspruch, freundlich und hilfsbereit zu sein“, stellt Unternehmenssprecherin Kathrin Naß klar. „Den Fall können wir leider nicht konkret nachprüfen. Wir werden unser Personal und unsere Dienstleister aber sensibilisieren und im Hinblick auf den freundlichen Umgang mit Kundinnen und Kunden nachschulen.“