Duisburg. Der Hafentrödel in Duisburg lockt an sieben Wochenenden im Jahr. Was den Markt auf der Mühlenweide besonders macht und was es für zehn Euro gibt.

Mit sieben Wochenendterminen von April bis Oktober steht der Ruhrorter Hafentrödel auf der Mühlenweide im Saisonkalender. Zwischen dem großen Flaggenmast und dem Ruhrorter Pegelhaus am Hafenmund sind antike Schätzchen aber auch viel Neuware im Angebot. Ein Rundgang zeigt die Besonderheiten.

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Atmosphäre: Handeln an der Wasserkante mit maritimem Flair. Auf den weitläufigen Wiesen der Mühlenweide lässt bei bestem Rheinblick eine frische Brise die Auslagen flattern. Hier rentieren sich auch die großen Stände, man kann auf breiten asphaltierten Wegen an meterlangen Auslagen entlang flanieren. Dazwischen gibt es auch viele kleine Stände mit übersichtlichen Trödel-Angeboten. Unter den Bäumen liegen Schattenplätze, am Wasser stehen Bänke für Schiffsbeobachtungen, es gibt einen barrierefreien Zugang, hier lohnt sich ein längerer Aufenthalt. Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt ist nahe und der Leinpfad lädt zu einem kleinen Ruhrortbummel ein.

Trödelmärkte in Duisburg: Test-Rundgänge in der Übersicht

Angebot: Die Auswahl an den etwa 120 Standen unterstützt die sommerliche Atmosphäre. Es gibt direkt am Rheinufer konkurrierende Händler mit Angeln und Zubehör. Bunte, mediterrane Keramik, Olivenholzbesteck, Amphoren und Kacheln geben ein farbenfrohes Bild ab. Daneben locken Erdbeerpflanzen mit hervorleuchtenden Früchten das Auge. Die Familien haben alle Mühe, ihre Kleinen an den Fuhrparks von gebrauchen Rutschautos, Tretbaggern und Kipplastern vorbei zu lotsen.

Am Stand mit den Disney-Figuren läuft verkaufsfördernde Filmmusik. Die Schneekugeln schwitzen in der Sonne. Barbies liegen reihenweise im Glitzerbikini auf der Auslage. Für zwei Puppenkleider aus der Neuwarenabteilung sind zehn Euro fällig. Für die gleiche Summe könnte man drei Stände weiter den kompletten Kleiderschrank des Kleinkinds mit gebrauchten Anziehsachen füllen. „Pro Teil 50 Cent“ steht an einer Decke voll mit kleinen Jeans, Mickey-Mouse-Shirts und sommerlichen Latzhosen.

Der Hafentrödel auf der Mühlenweide in Ruhrort bietet rund 120 Stände.
Der Hafentrödel auf der Mühlenweide in Ruhrort bietet rund 120 Stände. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Eine gut erhaltene Schautafel mit verschiedenen Schifferknoten passt ins Hafenambiente und geht auch für zehn Euro über den Tapeziertisch. Werkzeuge, Rasenmäher und die berühmten Koboldstaubsauger werden demonstriert und diskutiert, die Laune bei Händlern und Kunden ist bestens.

Echte Schätze: An einem Trödelstand wartet ein beinahe lebensgroßer Schwarzbär aus glänzendem Plüsch auf einen Liebhaber mit großem Rucksack. 40 Euro sind für den kapitalen, lebensechten Burschen aufgerufen. So einen Teddy für vier Personen hat nicht jeder.

Gastronomie: Mehrere Eiswagen, ein Schwenkgrill-Stand, ein Pommes-Stand, das Marktcafé mit Kaffee und belegten Brötchen und nicht zuletzt der Biergarten unter dem Flaggenmast lassen kaum Wünsche offen. Wer seine zehn Euro nicht in Trödel umgesetzt hat, der kann sich dafür im Biergarten ein Jägerschnitzel schmecken lassen.

Top: Die Location ist unschlagbar unter den Duisburger Trödelmärkten, das Angebot ist breit und familienfreundlich. Hervorzuheben ist auch der barrierefreie Zugang zu den Wiesen und der Extra-Toilettenwagen für Rollifahrer.

Flop: Das Neuwarenangebot ist recht groß, das gefällt nicht allen echten Trödlern. Die Ruhrorter Parkplatzsituation darf man als angespannt bezeichnen, da muss man bei Hochbetrieb durchaus einen längeren Fußweg zur Mühlenweide in Kauf nehmen.

>> HAFENTRÖDEL RUHRORT: TERMINE

  • Der Hafentrödel findet in diesem Jahr noch an vier Wochenenden statt. Im Juli, 8. und 9. sowie 29. und 30., finden noch zwei Termine statt.
  • Im September (16. und 17.) und Oktober (14. und 15.) findet der Trödelmarkt auf der Mühlenweide ebenfalls statt.