Duisburg. Zum Mittwochströdelmarkt an der MSV-Arena locken jede Woche etwa 150 Stände. Was den Trödelmarkt für Händler und Käufer interessant macht.
In der Saison von März bis Oktober wird jeden Mittwoch von 8 bis 14 Uhr auf dem Parkplatz 2 am Stadion in Wedau getrödelt. Vergleichsweise niedrige Standmieten, freie Platzwahl und die gute Parkplatzsituation ziehen viele Händler zum Mittwochströdelmarkt an der Schauinsland-Reisen-Arena.
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Atmosphäre: Jahrmarktstimmung herrscht auf dem Mittwochströdel eher nicht. Obwohl an manchen Ständen Musik spielt, ist die Stimmung eher leise und konzentriert.
Von den Kunden sind viele mit dem Sammlerblick alleine unterwegs und suchen systematisch die langen Reihen nach interessanten Stücken ab. Ein Händler sitzt hinter seinem kunterbunten Angebot gemütlich in der Türe eines uralten, winzigen Wohnwagens, der auch Potenzial zum antiken Flohmarktartikel hätte.
Familien sieht man weniger, es gibt zwar auch Kindersachen und Spielzeug, aber sonst keine Angebote drumherum, um die Kleinen bei Laune zu halten.
• Zur Übersicht: Trödelmärkte und Termine in Duisburg
Mittwochströdelmarkt in Duisburg: Am Stadion bieten viele Händler ein bisschen was von allem an
Angebot: Viele der Stände bieten von allem etwas, also ein paar Gläser, ein bisschen Porzellan, ein kleines Rudel Stofftiere, einige Anziehsachen. Dazwischen gibt es spezialisierte Händler mit alten Postkarten und Fotos, mit Münzen und Abzeichen oder mit Uhren und Schmuck.
Am Stand mit dem Motorradzubehör lästern die Bikerkunden im Rentenalter über die „Reiskocher“, die japanischen Maschinen, die angeblich besonders pannenanfällig sind. Man kauft Kleinteile und führt Fachgespräche. Bücher, CDs und alte Computerspiele gehen für niedrige Preise zwischen 50 Cent und einem Euro über die Decken.
Die Damen mit den gemischten Warenauslagen schauen gegenseitig, was die anderen Händlerinnen heute auf dem Tapeziertisch haben. „Schöne Schuhe“, findet die eine, „ist aber nicht deine Größe“, sagt die andere. Man kennt sich und ist nach eigenem Bekunden „schon zufrieden, wenn ich heute genug verkaufe, um die Standmiete wieder drin zu haben“.
Bei einem Händler, der altes Blechspielzeug, und Steiff-Tiere im Angebot hat, wird zäh um die Verkaufspreise gerungen. Händler und Kunden wissen scheinbar genau, was die marktüblichen Preise sind.
Zwischen alten Reifröcken und Sternzeichen-Tassen verkauft ein Markthändler frische Eier, die er nach eigenen Angaben von einem Bauernhof in Westfalen bezieht. Ein Gänseei kostet 2,50 Euro.
Echte Schätze: Für zehn Euro hat eine Kundin ein altes Kappes-Schneidebrett erstanden, das der Händler ihr als Dekostück angeboten hat. Aber sie will damit zu Hause Sauerkraut herstellen und prüft erst gründlich, ob die Messer noch taugen und der quadratische Aufsatz gut in die Führung gleitet. „Ich liebe alte Küchengeräte, aber ich kaufe nur, was sich auch noch benutzen lässt“, sagt sie zufrieden.
Gastronomie: Es gibt keine Gastronomie vor Ort. Wer hier aufschlägt, der ist gekommen, um zu handeln.
150 Stände – aber viele mit ähnlichem Angebot
Tops: Das Angebot ist vielfältig und besteht zum größten Teil aus echter Trödelware. Bei knapp 150 Ständen muss man wissen, was man sucht, um den Überblick nicht zu verlieren. Die Wege sind asphaltiert und breit, die Parkplätze sind nahe, man steigt aus dem Auto und es kann sofort losgehen.
Flops: Nach gefühlt hundert Ständen mit sehr ähnlichen Angeboten setzt eine gewisse Übersättigung ein, man muss schon motiviert und konzentriert suchen, um das Besondere unter dem Üblichen zu erspähen. Ruheplätze für die kleine Trödelpause zwischendurch fehlen.
>> Mittwochströdelmarkt – die Eckdaten
Standgebühren laut Duisburg Kontor: Private Händler zahlen fünf Euro, gewerbliche zehn Euro.
Adresse: Sportpark Duisburg, P2, Kalkweg/Ecke Kruppstraße, 47055 Duisburg
Termine: vom 1. März bis 25. Oktober, jeweils mittwochs von 8 bis 14 Uhr