Düsseldorf. . Das Landgericht Düsseldorf verurteilte am Dienstag einen 45-Jährigen aus Neuss, der seine Frau auf dem Parkplatz eines Düsseldorfer Krankenhauses abpasste und in einem Streit mit ihr mit dem Messer auf sie einstach. Sie hatte sich ein halbes Jahr zuvor von ihm getrennt.

Sechs Jahre und neun Monate Haft wegen versuchten Totschlags. So lautet das Urteil des Landgerichts für den 45-Jährigen, der im Januar vor dem Dominikus-Krankenhaus in Heerdt seine Frau (46) niedergestochen hat.

Der Angeklagte hatte seit der Trennung im Juni mehrfach versucht, seine Frau zur Rückkehr zu überreden. Am 5. Januar sprach er sie vor der Klinik an. Nach seiner Aussage verlor er durch eine Äußerung ihrer Begleiterin die Kontrolle: Sie habe angedeutet, einer ihrer Söhne sei nicht von ihm.

Als seine Frau nicht widersprach, würgte er sie, doch sie konnte seine Hände wegschlagen. Da nahm er ein Messer aus seiner Jacke und stach auf sie ein, in Hals, Brust und Bauch. Als die Klinge zerbrach, floh er. Sie war unter anderem an der Leber verletzt, überlebte dank schneller Hilfe.

Aus rasender Eifersucht gehandelt

Ihre Anwältin hatte neun Jahre wegen versuchten Mordes verlangt. Der Angeklagte habe aus niederen Motiven, nämlich aus rasender Eifersucht gehandelt. Der Verteidiger betonte, sein Mandant habe nicht töten, sondern nur verletzen wollen, die Tat sei nur eine gefährliche Körperverletzung.

Das Gericht folgte dem Antrag des Staatsanwalts. Der Angeklagte habe den Tod seiner Frau in Kauf genommen. Er habe auch nicht freiwillig gestoppt, sondern nur, weil das Messer zerbrach.