Düsseldorf. Bei einem Polizeieinsatz in Düsseldorf wegen einer Messerattacke ist der mutmaßliche Angreifer durch Schüsse der Beamten verletzt worden. Zwei Kugeln trafen den 21-Jährigen nach einem Beziehungsdrama ins rechte Bein. „Die Polizisten haben besonnen und richtig gehandelt“, so die Staatsanwaltschaft.

Ein Beziehungsdrama unter schwulen Studenten eskalierte in der Nacht zu Freitag in eine wilde Verfolgungsjagd mit Messerattacken. Eine Polizeistreifen stoppte den Täter weniger Minuten nach Mitternacht, die Beamten schossen dem 21-Jährigen zwei Mal ins rechte Bein. Das Opfer blieb unverletzt.

Am 27. April hatte der 23-jährige deutsche Biologie-Student die Beziehung zu seinem Kommilitonen beendet. Das wollte der Bulgare, der an Heine-Uni fürs Medizin-Diplom büffelt, nicht akzeptieren. Immer wieder bedrängte der den Ex-Freund, ließ sich auch von einem richterlich verfügten „Näherungsverbot“ nicht bremsen.

Gegen 0 Uhr lauerte er dem 23-Jährigen vor dessen Wohnung an der Ellerstraße auf. Als dieser nach Hause kam, zückte der Bulgare ein Messer mit 15 Zentimeter langer Klinge. Der Bio-Student ergriff sofort die Flucht und rannte in Richtung Kölner Straße. Der Täter stellte ihn an der dortigen Kreuzung, wo ein BWM stand, in dem zwei Zeugen saßen.

Wilde Hetzjagd

Jetzt begann eine Hetzjagd, immer wieder um das Auto herum. Der 21-Jährige, der auch noch eine Schere dabei hatte, versuchte mehrfach auf sein Opfer einzustechen, verfehlte den Kommilitonen aber knapp. Zufällig näherte sich jetzt eine Zivilstreife der Polizei . Der Beamte und seine Kollegin, beide Anfang 30, schritten ein. Sie zückten ihre Dienstwaffen, gaben sich als Polizisten zu erkennen und forderten den Messerstecher vier Mal auf, die Waffe loszulassen und sich auf den Boden zu legen. Als dieser sich weigerte, gaben die Beamten Warnschüsse ab und wiederholten ihre Aufforderung. Das ignorierte der 21-Jährige nicht nur, sondern versucht erneut, auf den Ex-Freund einzustechen. Da schossen ihm die Beamten ins Bein. Zwei Kugeln trafen Oberschenkel und Wade. Insgesamt feuerten die Polizisten acht Schüsse ab.

Der Täter wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert. Er muss noch ein zweites Mal unters Messer, ist derzeit nicht vernehmungsfähig, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. „Die Polizisten haben besonnen und richtig gehandelt, um das Leben des Opfers zu retten“, betonte Staatsanwalt Martin Stücker. Ob er gegen den Täter ein Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten Tötungsdelikts einleitet, „hängt von den weiteren Befragungen ab“.