Krefeld/Düsseldorf. . Er wollte sein eigenes Schmuckgeschäft über Wasser halten: Ein Düsseldorfer Juwelier ist mit seinem Sportwagen in Nachbarstädten als Bankräuber unterwegs gewesen. Das Krefelder Landgericht schickte den 48-Jährigen nun hinter Gitter.
Ein Juwelier aus Düsseldorf ist wegen einer Serie von Überfällen auf Banken und einen anderen Juwelier zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht im niederrheinischen Krefeld sprach den geständigen 48-Jährigen am Mittwoch wegen schwerer räuberischer Erpressung schuldig.
Er hatte zugegeben, die Taten begangen zu haben. Er habe so die Schließung seines schlecht laufenden eigenen Juwelierladens in Düsseldorf vermeiden wollen. Die Staatsanwältin hatte neun Jahre Haft beantragt, der Verteidiger maximal fünfeinhalb Jahre.
Räuber warnte bei Überfall: "Achtung Bombe"
Großen Wirbel hatte sein missglückter Banküberfall mit einer Bombenattrappe in Mönchengladbach ausgelöst. Der 48-Jährige hatte dort in einem Rucksack einen Karton mit der Aufschrift "Achtung Bombe" in einer Bankfiliale abgestellt.
Ein Sparkassen-Mitarbeiter ist seit einem Überfall des Juweliers in Krefeld arbeitsunfähig. Nachdem er zum dritten Mal Opfer eines Überfalls geworden war, ist er in psychologischer Behandlung. "Es wird nie wieder so sein wie vorher", sagte der 57-Jährige. Die Folgen könne man mit Geld nicht wieder gut machen. Der Angeklagte hat ihm bereits ein Schmerzensgeld gezahlt.
Ein Banküberfall in Duisburg wurde dem Angeklagten zum Verhängnis: Er hatte eine leere Getränkepackung in der Nähe des Tatorts zurückgelassen - am Strohhalm konnte seine DNA gesichert werden. Weil er für die Flucht auch noch seinen eigenen Sportwagen mit Krefelder Nummer nutzte, kam ihm die Polizei bald auf die Schliche: Die Beamten baten alle 65 Krefelder Besitzer eines solchen Wagentyps zur Speichelprobe - der Juwelier war der einzige, der sie zunächst verweigerte. (dpa)