Düsseldorf. . Nur noch wenige Wochen, dann dürfen rund 15 000 Fahrer, die ihren Pkw oder Lkw in Düsseldorf zugelassen haben, nicht mehr durch die Innenstadt fahren. Ab dem 1.Juli ist die Umweltzone für alle Autos ohne grüne Plakette tabu. Bereits vor wenigen Tagen wurde das Bußgeld für Verstöße gegen die Vignettenpflicht von 40 auf 80 Euro verdoppelt.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Düsseldorf für die Kontrollen der Feinstaub-Plaketten ein besseres Zeugnis als in den Vorjahren ausgestellt. Die Landeshauptstadt verbesserte sich seit Einführung der Umweltzone im Jahre 2009 um zwei auf vier Punkte.

Ein Punkt fehlt noch, dann würden die Kontrolleure gar eine gute Note bekommen. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher- und Umweltschutzorganisation (DUH) forderte, wegen der bevorstehenden Änderung der Plakettenpflicht besonders konsequent zu kontrollieren. Sonst werden die erwarteten Verbesserungen der Luftqualität nicht erreicht.

Ab dem 1. Juli dürfen auch Fahrzeuge mit gelber Vignette nicht mehr in die Umweltzone. Das Sperrgebiet umfasst hier nicht nur die gesamte Innenstadt sondern fast alle bewohnten Viertel und damit insgesamt 38 Prozent des Stadtgebietes. Erst vor 15 Monaten war die Umweltzone entsprechend vergrößert worden. Kurz vor den Sommerferien tritt die nächste Verbotsstufe in Kraft: Sie betrifft 15 000 Diesel-Fahrzeuge mit gelber Vignette, darunter 3 000 Lastwagen.

Die Verschärfung wurde notwendig, weil die gesundheitsbelastenden Stickoxid-Werte und die krebserregenden Feinstaub-Konzentrationen in der Stadt immer noch zu hoch sind. Deshalb hatte Regierungspräsidentin Anne Lütkes auf einen neuen Luftreinhalteplan für Düsseldorf gepocht. Die Stadt fügte sich, die CDU murrte und sprach von einer „ideologisch betriebenen Showpolitik“.

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz verlangte dagegen, die Umweltzone sogar auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Ob es eines Tages dazu kommt, bleibt abzuwarten. Vordringlich ist jetzt, dass ab Juli tatsächlich keine Autos mit gelber Plakette mehr durch die Innenstadt rollen. Das Rathaus muss das verschärfte Verbot durchsetzen. Um den Druck auf die Autofahrer zu erhöhen, wurde landesweit das Bußgeld am 1. Mai von 40 auf 80 Euro erhöht. Zusätzlich muss der Ertappte 28,50 Euro an Auslagen zahlen.

Zwischen 3000 und 6000 Verstöße pro Jahr

Das Ordnungsamt macht zwar keine Sonderkontrollen, aber die 150 städtischen Hipos achten bei ihren täglichen Streifen penibel sowohl auf die Einhaltung des Parkverbotes als auch der Vignettenpflicht. Überprüft werden aber nur die abgestellten Fahrzeuge. Fahrende Autos werden nicht gestoppt - das wäre Sache der Polizei, die wiederum nicht explizit prüft, ob die richtige Vignette an der Scheibe klebt.

Trotzdem: Nach den bisherigen Erfahrungen halten sich die meisten Autofahrer an die Plaketten-Pflicht in Düsseldorf, erklärte ein Rathaus-Sprecher. Die Zahl der Verstöße ist seit der Einführung vor über fünf Jahren insgesamt rückläufig. In den ersten acht Monaten wurden noch 8700 Falschfahrer erwischt. Zwischen den Jahren 2011 und 2013 schwankten die Zahlen dann zwischen 3100 und knapp 6000.

Das ist aber angesichts von täglich rund einer Million Autofahrten in der Landeshauptstadt ein eher verschwindend geringer Anteil.