Düsseldorf. . Ein Düsseldorfer Gymnasiast soll seinen kleinen Bruder erwürgt haben und dafür nun wegen Mordes acht Jahre hinter Gitter. Er habe auch versucht, seine Mutter umzubringen, ist die Staatsanwaltschaft überzeugt. Sie geht dabei aber von verminderter Schuldfähigkeit aus.

Eine Jugendstrafe von acht Jahren hat Staatsanwalt Martin Stücker für den 17-Jährigen gefordert, der vor einem halben Jahr seinen kleinen Bruder (12) erwürgt und seine Mutter (51) attackiert hat. Der Staatsanwalt hält den Jungen des Mordes, des versuchten Mordes und der Körperverletzung für schuldig, geht dabei aber von verminderter Schuldfähigkeit aus.

Am Nachmittag des 5. März waren die Brüder allein zu Hause gewesen, hatten ferngesehen, als der Angeklagte den Jüngeren in den Schwitzkasten nahm, zu Boden rang, sich auf ihn setzte und ihm mit den Händen die Luft abdrückte, bis er tot war. Die Leiche versteckte er in der Abstellkammer.

Als Stunden später die Mutter nach Hause kam und die Leiche entdeckte, griff der Jugendliche auch sie an, versuchte, sie ebenfalls zu erwürgen, und schlug ihr mit einer Hantel auf den Kopf. Sie konnte schwer verletzt zu einer Nachbarin fliehen und die Polizei alarmieren..

Selbstmord des Vaters als möglicher Auslöser der Tat

Der Angeklagte, gegen den unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wird, hat alles zugegeben, konnte jedoch keine Erklärung für die Taten geben. Ein möglicher Auslöser für die Tat könnte der Selbstmord seines Vaters im Jahr 2011 gewesen sein, der seit 2003 von der Familie getrennt lebte und inzwischen eine neue Familie gegründet hatte. Nach dem Tod des Vaters hatte der Jugendliche begonnen, die Schule zu schwänzen. Kurz vor der Tat hatte er nur noch in seinem Zimmer am Computer gespielt.

Die Anwältin der Mutter als Nebenklägerin und der Verteidiger haben kein bestimmtes Strafmaß gefordert. Sie wiesen darauf hin, wie schwierig es sei, ein angemessenes Urteil zu finden. Das Urteil soll am 25. September fallen.