Düsseldorf. . Mit der Drohung, er habe ein Messer dabei, wollte ein 25-Jähriger einen Kiosk in Düsseldorf ausrauben: Die Kassiererin ließ sich aber nicht einschüchtern und hielt ihm eine Gaspistole an den Kopf. Der Räuber floh und zeigte sich selbst an. Das Amtsgericht ließ beim Urteil am Montag Milde walten.
Den Verlust von 500 Euro wollte der 25-Jährige durch einen Überfall ausgleichen. Doch dabei geriet er an die falsche Person: Die resolute Kioskmitarbeiterin wehrte sich, hielt ihm eine Gaspistole an den Kopf. Der Räuber floh ohne Beute, dann packte ihn das schlechte Gewissen. Gestern saß er wegen Raubes vor dem Amtsgericht.
An einem Aprilnachmittag hatte er das kleine Lädchen an der Siemensstraße betreten, einen Beutel Eistee aus dem Regal genommen und an der Kasse nach Zigaretten verlangt. Als die Kassiererin ihm die gab, drohte er: „Mach die Kasse auf, ich habe eine Messer dabei!“ Das sei aber nur eine Drohung gewesen, versicherte er vor Gericht. Ein Messer habe er gar nicht dabei gehabt.
Kioskfrau wurde schon dreimal überfallen
Die Frau öffnete zwar eine Schublade. Aber darin war nicht die Kasse, sondern eine Gaspistole. Die hielt sie dem jungen Mann an die Schläfe. Und erklärte: „Ich bin schon drei Mal überfallen worden. Hau ab!“ Der 25-Jährige lief mit dem Eistee und den Zigaretten, aber ohne Kasseninhalt davon.
Vor Gericht berichtete er, dass ihm bei einem Einbruch 500 Euro Arbeitslosengeld gestohlen worden war, die das Arbeitsamt nicht ersetzen wollte. „Da bin ich auf die Schnapsidee gekommen“, erklärte er zerknirscht. „Das war eben nicht meine beste Idee.“
Nach dem Überfall habe er gegrübelt, sich an einen vorigen Gefängnisaufenthalt erinnert. Das hatte ihn zur Vernunft gebracht. Am nächsten Morgen erschien er auf der Polizeiwache und zeigte sich selbst an. Das und sein Bemühen, sein Leben in andere Bahnen zu lenken – er will seine Lehre beenden – ließ das Gericht milde urteilen: Der verhinderte Räuber kam mit neun Monaten auf Bewährung davon.