Düsseldorf. . Nach dem Fortuna-Spiel gegen Schalke setzte die Rheinbahn die Sicherheitsgitter am Arena-Bahnsteig erstmals bei voller Zuschauerzahl ein. Fans beklagte chaotische Zustände an den Bahnen. Die Rheinbahn verteidigt den Zaun und verweist darauf, dass mehrfach Personen auf die Gleise geschubst wurden.
Nach der Kritik über angeblich chaotische Zustände auf dem Arena-Bahnsteig nach dem Fortuna-Spiel gegen Schalke geht die Rheinbahn jetzt in die Offensive. „Wir müssen den Fans klar machen, warum wir die Gitter auf dem Bahnsteig aufgestellt haben und warum die Züge nicht auch am anderen Bahnsteig halten. Vielen ist nicht bewusst, dass es so schneller geht“, erklärte am Montag Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher.
Die Rheinbahn machte deutlich, dass sie weiterhin am Sicherheitszaun festhalte, damit keine Fans auf das Gleis stürzen können. Dies sei in der Vergangenheit bereits mehrfach passiert. „Auch Ordner von uns waren schon versehentlich vom Bahnsteig geschubst worden“, so Schumacher. „Das ist lebensgefährlich.“
Warum der zweite Bahnsteig gesperrt ist
Der Freitag war insofern eine Premiere, weil die Fortuna-Elf in einem ausverkauften Stadion spielte und der seit kurzem getestete Sicherheitszaun seine erste große Bewährungsprobe hatte. Bis zu 20.000 Besucher wollten nach dem Abpfiff mit der Bahn nach Hause. Dass es in dieser Situation auf der Arena-Haltestelle eng wird, ist klar. Der mobile Zaun vor der Bahnsteigkante soll für mehr Sicherheit sorgen und einen Puffer zu den Zugtüren bilden, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Am Gitter stehen Security-Leute, die rund ein Dutzend Klapptore öffnen und schließen, damit es zu keinem unnötigen Gedränge vor und in der Bahn kommt. Eine Panik auf dem Bahnsteig selbst schließt die Rheinbahn aus, weil genug Ausweichmöglichkeiten zur anderen Seite bestehen. „Und an unserem Zaun kann man sich höchstens ein paar blaue Flecken holen“, meinte der Rheinbahn-Sprecher.
Dass der zweite Bahnsteig gesperrt ist, löst bei dem einen oder anderen Fan Unverständnis aus. Die Rheinbahn hält dagegen, dass sie ihre Ordner auf einen Platz konzentrieren will, um für eine bestmögliche Abwicklung zu sorgen. Zudem bringe der zweite Bahnsteig keinen Zeitgewinn. „Wir können nur 21 Züge auf der Strecke der Linie U 78 einsetzen, weil im U-Bahn-Tunnel ein Sicherheitszeitabstand von mindestens 90 Sekunden eingehalten werden muss“, betonte der Rheinbahn-Sprecher.#
"Höchstens zehn Minuten Wartezeit"
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Das ist genau die Zeit, die benötigt wird, um an einem Bahnsteig der Arena-Haltestelle 600 Menschen in einen Zug einsteigen und abfahren zu lassen. Schumacher: „Das passt genau.“ Außerdem will die Rheinbahn verhindern, dass Fans über die Gleise zum zweiten Bahnsteig laufen.
Schumacher selbst hatte sich am Freitagabend vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. „Wir haben auch die Zeiten gemessen. Die Fahrgäste mussten fünf, höchstens zehn Minuten warten. Es hat alles hervorragend geklappt.“
Größte Sorgfalt erforderlich
So euphorisch klingt die Stellungnahme des Fortuna-Sicherheitsbeauftragten Sven Mühlenbeck wiederum nicht. Er zeigte zwar Verständnis dafür, dass der Verkehrsbetrieb mit einem Absperrgitter verhindern will, dass jemand auf die Gleise oder vor einen Zug fällt. Aber: Aufgrund der kurzen Distanz zwischen Arena und Haltestelle „müssen wir mit höchster Aufmerksamkeit darauf achten, die Besucherströme zu entzerren“. Deshalb sei „größte Sorgfalt“ erforderlich, damit alle Fans „heil“ aus dem Stadion kommen.
In diesem Zusammenhang sei es auch erforderlich, dass die Autofahrer erst dann aus der Tiefgarage fahren können, wenn der erste Andrang zur Haltestelle vorbei ist. Die motorisierten und nicht motorisierten Fans „dürfen sich nicht gegenseitig kreuzen“, sagte Mühlenbeck. Die Polizei wertete den Abtransport der Fans am Freitag aus verkehrlicher Sicht als „eher unproblematisch“, so Sprecher Markus Nieszcery. Sollten sich in Zukunft aber Engpässe ergeben, „muss nachgebessert werden“.