Düsseldorf. .

Am zweiten Prozesstag im Verfahren um den Tod einer 25-jährigen Prostituierten in einem Luxushotel am Düsseldorfer Medienhafen wurde am Mittwoch die erste Zeugin angehört. Anhand der Aussagen der Freundin der Getöteten, versucht das Gericht, die Beziehung von Cristina B. (25) und dem Angeklagten Arif D. (42) zu verstehen. D. soll die junge Frau im Januar mit 18 Messerstichen getötet haben.

Die beiden Frauen hatten sich als Kolleginnen in einem Bordell kennengelernt, waren seither unzertrennlich, wohnten zusammen. Von Arif D. habe ihre Freundin erstmals im November 2011 erzählt, berichtete die Zeugin. Er habe Cristina häufig gebucht, sich aber nur mit ihr unterhalten. Dann habe er Liebesmails geschrieben, sie sei „sein Engel mit blauen Augen“. Während die Zeugin sprach, hörte der Angeklagte aufmerksam zu. Manchmal grinste er spöttisch und stellte ihre Aussagen mit Kopfschütteln in Frage.

Eine halbe Million Euro versprochen?

Die 22-Jährige berichtete, dass Cristina ihm nur Freundschaft angeboten, eine intime Beziehung abgelehnt habe. Arif D. habe ihr helfen wollen, aus der Prostitution auszusteigen, wollte ihr Geld geben. Wie viel, habe sie damals nicht gewusst.

Aber nach der Bluttat habe Cristinas Freund in Rumänien erzählt, dass Arif D. Cristina 500.000 Euro versprochen hatte, wenn sie nach Rumänien zurückgeht. Daher habe Cristina am 20. Januar nach Hause fliegen wollen. Von Cristinas Freund habe sie auch erfahren, dass Arif D. erklärt habe, krebskrank zu sein, Cristina vier Millionen Euro vererben wollte. Der Freund sei skeptisch gewesen: „Niemand gibt so viel Geld für schöne Augen.“

Auch sie habe ihre Freundin gewarnt, dass Arif D. seine Versprechen nicht halte, so die Zeugin. In der Woche vor ihrem Tod habe Cristina im Bordell gekündigt, viel Zeit mit Arif D. verbracht, sie seien in ein Musical und Essen gegangen. Mittwoch Abend habe Cristina ihr einen Ring und ein Armband gezeigt, die Arif D. ihr geschenkt habe. Donnerstag Abend habe sie per SMS angekündigt „spätestens um 1 Uhr“ zuhause zu sein. Doch sie kam nicht mehr. Der Prozess geht weiter.