Düsseldorf. Werden bald uniformierte Polizisten aus Rumänien in Düsseldorf auf Streife gehen? In Köln läuft derzeit ein Pilotprojekt mit zwei rumänischen Polizisten. Bei Erfolg will auch die Polizei in Düsseldorf diesen Weg gehen.
Das Polizeipräsidium in Düsseldorf prüft in diesen Wochen, ob mit diesem durchaus ungewöhnlichen Vorgehen osteuropäische Einbrecher- und Diebesbanden abgeschreckt oder auf frischer Tat ertappt werden können.
Zurzeit schaut alles nach Köln. In der Domstadt läuft ein Pilotprojekt mit zwei rumänischen Polizisten, die den Kölner Kollegen beiseite stehen. Sollte ihr dreiwöchiger Einsatz ein voller Erfolg werden, dann will sich auch das Polizeipräsidium am Jürgensplatz an das Innenministerium wenden, um ein Rahmenabkommen mit der rumänischen Polizei für Düsseldorf abzuschließen.
Köln hat eine solche Vereinbarung getroffen. Dort nahm zuvor der Anteil rumänischer Tatverdächtiger drastisch zu, die nach Köln gereist waren, um mit Einbrüchen und Diebstählen schnell Beute zu machen. Jetzt werden sich so manche Ganoven wundern, wenn sie auf uniformierte Polizisten aus ihrem Heimatland treffen. Sie sollen merken, dass sie hier nicht anonym bleiben und dass „wir ein Auge auf sie haben“, betont Polizeisprecher Christoph Gilles.
Keine Sprachbarrieren
Die beiden rumänischen Polizisten, die sowohl mit auf Streife gehen als auch Zivilfahndungsteams bei Einsätzen direkt unterstützen, erkennen Täter aus ihrer Heimat schneller, haben mehr Hintergrundwissen und müssen auch keine Sprachbarrieren überwinden.
„Das interessiert uns auch“, betont Andreas Sandvoß, Chef der Kriminalinspektion 3, der gerade in der Landeshauptstadt eine neue Polizeitruppe aufgestellt hat, um Einbrechern und Dieben das Handwerk zu legen. Denn hier kommen ebenfalls viele Täter aus Osteuropa. Sandvoß könnte sich eine Zusammenarbeit mit rumänischen Polizisten im Prinzip vorstellen. Die würden ihren Landsleuten deutlich machen, dass sie auch hier präsent sind.
Sandvoß: „Wir zeigen den Tätern, dass wir sie im Fokus haben.“Das Innenministerium wird das Kölner Projekt insgesamt bewerten. Das Düsseldorfer Präsidium wird zudem prüfen, ob es auch speziell auf Düsseldorf anwendbar ist - und sich hierzu mit dem Ministerium beraten. Im Dezember sollen erste Ergebnisse vorliegen.
Polizeipräsident Herbert Schenkelberg hat der Bekämpfung der Diebstahls- und Einbruchskriminalität Priorität eingeräumt. Allein die Zahl der Taschendiebstähle stieg in diesem Jahr um 55 Prozent.