Düsseldorf. .

Größter Gewinner bei der großen Rheinkirmes in Düsseldorf war die Rheinbahn. Die Bilanz der Schausteller fiel nach neun Tagen hingegen wie folgt aus: Weniger Besucher als erwartet und ein bedrohlicher Stillstand am Kirmesfreitag.

Es war die schönste, sicherste, größte und - feuchteste Kirmes, die je auf den Rheinwiesen in Düsseldorf gefeiert wurde. Nach neun Tagen ging sie zu Ende. Mit geschätzten 3 bis 3,4 Millionen Besuchern blieb sie deutlich hinter der erwarteten Vier-Millionen-Marke zurück. „Aber es war auch noch nie so kalt“, urteilte Schützenchef Lothar Inden über die „erste Herbstkirmes im Juli“ und fand: „Eigentlich hätten wir Glühwein und Sitzkissen gebraucht.“

Prallvoll war es allerdings am Feuerwerks-Freitag. Da kam es auf dem Kirmes-Pflaster an vielen Stellen zu Engpässen. Zwischen Alpina-Bahn und Schlösser-Zelt herrschte gegen 23 Uhr ein solches Gedränge, dass vor- und rückwärts nichts mehr ging. „Die gegenläufigen Besucherströme kamen kurzfristig zum Stillstand“, bestätigte Kirmes-Architekt Thomas König in der Abschluss-Pressekonferenz. „Wir haben sofort Ketten gebildet und die Ströme seitlich abgeleitet.“

Andrang war enorm gewesen

Zwar habe es eine Weile gedauert, bis sich der Stau aufgelöst habe: „Aber alle vorbereiteten Maßnahmen haben gegriffen“. An den Auf- und Abgängen zur Oberkasseler Brücke sei der Andrang ebenfalls enorm gewesen: „Aber da gab es zu keiner Zeit Probleme.“

Das Sicherheitskonzept, für das die Schützen allein 50.000 Euro aufbrachten, habe bestens funktioniert, bestätigten alle Beteiligten. Gut vorbereitet war auch die Rheinbahn, die mit 800.000 Fahrgästen der größte Gewinner am Feuerwerksabend war.

Blick aus dem Riesenrad

picturegallery-46642_421077.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421078.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421079.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421080.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421081.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421082.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421083.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421084.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421085.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421086.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421087.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421088.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421089.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421090.jpg
© WAZ FotoPool
picturegallery-46642_421092.jpg
© WAZ FotoPool
1/15

Ab 18 Uhr bis weit nach Mitternacht seien die Bahnen voll besetzt gewesen. Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster: „Das war für uns eine Feuerprobe.“ Nach bisherigen Schätzungen kamen 85 Prozent der Fahrgäste mit Bus und Bahn zur Kirmes.

An den übrigen Tagen überwogen an den Kirmes-Kassen lange Gesichter über fehlende Einnahmen. Besonders Eisbuden und Karussells ohne schützende Regendächer klagten über Einbußen. Neuheiten wie der Fünfer-Looping und Draculas Geisterbahn seien dagegen zufrieden, so Thomas König.

Ruhige Kirmes für Rettungsdienste

Für die Rettungsdienste war es der ruhigste Rummel seit langem. 725 Mal wurde medizinische Hilfe geleistet, 105 Personen wurden in die Klinik gebracht. Vielfach war Alkohol die Ursache. Rund um Riesenrad und Wilder Maus wurden 420 Autos abgeschleppt, 2500 Knöllchen verteilt, 15 Taschendiebstähle gemeldet. Beim abgebrannten „Glückskönig“ steht fest: Es war vorsätzliche Brandstiftung. Es gebe Spuren und Hinweise, so die Polizei. Ein Nachspiel hat auch der Sturz des Vierjährigen aus dem Kettenkarussell: Wegen fahrlässiger Körperverletzung wird gegen den Betreiber des Fahrgeschäfts, aber auch gegen den Vater des Kindes ermittelt.