Düsseldorf. .

Millionen von Besuchern bieten die Sebastianer von 1316 die große Rheinwiesen-Kirmes, am Wochenende rückten sich die Brauchtums-Freunde selbst in den Blickpunkt. Mit prunkvollen Paraden zogen sie durch die Stadt, mussten aber auch ein heftiges Ärgernis verkraften. Mit der Konsequenz: „Schluss, aus, vorbei: Wir ziehen nie mehr wieder durch die Bolker Straße!“, entschied Schützen-Oberst Günther Pannenbecker.

Am Samstag waren die Sebastianer zum ersten großen Umzug in der City und der Altstadt unterwegs, hatten ihrem Schützenkönig Christian Benning bei dessen Inthronisierung vor dem Rathaus zugejubelt. Dann ging’s weiter über die Bolker Straße. „Da haben sich unfassliche Szenen abgespielt. Wir sind von vielen jungen Leuten, man sagt wohl, Junggesellen-Abschieds-Klientel, angepöbelt, diffamiert, ja weit unterhalb der Gürtellinie beleidigt worden“, zürnte Pannenbecker und betonte klipp und klar: „Das werden wir uns in Zukunft nicht mehr antun!“ Punktum.

Von dem Negativ-Erlebnis ließen sich die Sebastianer aber nicht schrecken. Gestern Nachmittag lieferten sie einmal mehr einen prächtigen historischen Umzug in Uniformen sowie mit Pauken und Trompeten ab.

Parade auf der Reitallee

3000 Aktive aus sechs Bataillonen und 33 Kompanien machten mit. 200 Brauchtums-Freunde ritten hoch zu Ross. 40 Kapellen sorgten dabei für den schmissigen Ton. Unter der Regie von Pannenbecker, der auf seinem Wallach Ivan schon zum 30. Mal das Regiment als Oberst anführte, starteten die Sebastianer vor den Rheinterrassen. Über die Fritz-Roeber-Straße und durch die Altstadt marschierten sie zum Hofgarten. Als Höhepunkt folgte die Parade auf der Reitallee. Auf der dortigen Tribüne und an den Straßenrändern applaudierten Tausende von Zuschauern den Schützen.

Spannung ist bei den Sebastianern am morgigen Dienstag auf dem Festplatz auf den Rheinwiesen angesagt. Beim Wettbewerb über Kimme und Korn ermitteln sie ihren neuen Regenten. Der Königsschuss ist für 18.30 Uhr geplant.

Tradition hat bei den Brauchtums-Freunden auch das soziale Engagement. Am Kirmes-Donnerstag laden sie immer zum großen Senioren-Nachmittag ein. Diesmal sind es 2100 Düsseldorfer aus Senioren-Einrichtungen, die ins Schützenzelt kommen. Dort gibt es am Nachmittag ein buntes Unterhaltungsprogramm. Das ist ebenso kostenlos wie die Getränke und ein Abendessen. Rund 100 Sebastianer kümmern sich ehrenamtlich um die Bewirtung.