Düsseldorf.

Düsseldorf. Nach dem 2:0-Sieg für Fortuna Düsseldorf kam es Sonntagnachmittag vor der Arena zu Ausschreitungen von Hooligans. Laut Polizei hatten bis zu 800 Personen eine Haltestelle besetzt, um Duisburger Fans an der Abreise zu hindern. Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray vor.

Am Freiligrathplatz eskalierte die Situation: Bis zu 800 Düsseldorfer Fans hatten die Haltestelle Freiligrathplatz nach Auffassung der Polizei regelrecht „besetzt”, um die Duisburger Fans an der Heimfahrt zu hindern und zu provozieren. Die Polizei räumte darauf mit einem Großaufgebot die U 78-Haltestelle.

Die Einsatzkräfte gingen dabei mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Hooligans vor. Der Stadtbahn-Verkehr Richtung Norden musste für fast 45 Minuten stillgelegt werden. Tausende Fahrgäste waren betroffen. Vier Stadtbahnen wurden von Duisburgern Gewalttätern beschädigt. Insgesamt waren 450 Polizisten im Einsatz.

Technischer Defekt bei der Rheinbahn löste Kettenreaktion aus

Dabei hatte alles so friedlich angefangen. Über 48.000 Fußballfreunde, darunter 10.000 aus Duisburg, strömten am Sonntag zum großen Derby von Fortuna gegen MSV Duisburg in die Arena. Zum ersten Male wurde eine neue Wegstrecke getestet. Die Fans konnten bereits am Fernbahnhof aussteigen und mit Shuttle-Bussen direkt zum Stadion fahren. Der Andrang war so groß, dass die Rheinbahn zu den fünf eingesetzten Bussen drei weitere ordern musste.

Auch die Polizei meldete anfangs keine Störungen. Lediglich ein Fahrzeug der Einsatzhundertschaft stieß am Nordstern mit einem Taxi zusammen. Es gab keine Verletzten.

Nach dem Abpfiff bestätigte sich allerdings die Befürchtung, dass es sich für die Polizei um ein sogenanntes „Problemspiel” handelt. Am Freiligrathplatz blieb eine Stadtbahn mit Duisburger Fans wegen eines „technischen Defektes” stecken. Die nachfolgenden Bahnen Richtung Duisburg mussten stoppen.

Während in vier Zügen von aufgebrachten Fans Fensterscheiben eingedrückt, Sitzpolster aufgeschlitzt und Türen aufgerissen wurden (Schaden rund 10.000 Euro), provozierten vor den Zügen Düsseldorfer Hooligans auf der Straße. Ein 25-Jähriger warf eine Flasche gegen eine Bahn und wurde später festgenommen.

Als gegen 15.50 Uhr bis zu 800 Fortuna-Fans den Bahnsteig am Freiligrathplatz blockierten, konnte keine Bahn mehr fahren. Zu gefährlich. „Die standen mit den Fußspitzen an der Bahnsteigkante”, gab Polizei-Einsatzleiter Hans-Joachim Kensbock-Rieso zu bedenken. Deshalb musste er die Räumung anordnen. Um 16.35 Uhr war die Strecke wieder frei.