Düsseldorf. In der Düsseldorfer Innenstadt hat das Icespa eröffnet – mit einer extrem kalten Kältekammer. Wie es sich darin anfühlt – und was es noch gibt.

Die ersten Sekunden sind hart. Wie kleine Nadelstiche trifft die Kälte auf die Haut. Nach einigen Momenten ist der erste Schock aber überwunden: Die eisigen Temperaturen fühlen sich sogar ein bisschen angenehm an. Nach gut drei Minuten ist der blaue Balken, der die verbleibende Zeit anzeigt, durchgelaufen – der Aufenthalt in der Kältekammer, einem überdimensionalen Eisschrank, ist damit vorbei. Wach und erfrischt ist man jetzt auf jeden Fall.

In der Düsseldorfer City hat das „Icespa Cryo- und Energy-Lounge“ eröffnet – mit dem wohl kältesten Ort der Stadt: Einer Kältekammer mit minus 85 Grad. Das Icespa setzt trotz seines Namens aber nicht nur auf Kälte: Es gibt eine abgestimmte Kombination aus Wärme, Licht, Sauerstoff und eben der Kälte, die für mehr Leistung, Wohlbefinden und Fitness sorgen soll. „Ich war schon oft als Kunde in der Kältekammer in Essen“, erzählt Frank Löhr. Und davon sei er so begeistert gewesen, dass er selbst solch ein Spa eröffnen wollte. Gemeinsam mit Tim Kocher gründete er das Icespa in der Nähe des Düsseldorfer Carlsplatzes an der Citadellstraße 15.

Hell und modern eingerichtet: Nefeli Pavlidou und Tim Kocher im Eingangsbereich des neuen Icespas in der Düsseldorfer City.
Hell und modern eingerichtet: Nefeli Pavlidou und Tim Kocher im Eingangsbereich des neuen Icespas in der Düsseldorfer City. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Viel Zeit muss man für einen Besuch im Icespa gar nicht einplanen: Die Behandlungen dauern zwischen drei Minuten und 1,5 Stunden. „Wir wollten Angebote schaffen, die man gut in den Alltag oder auch in die Mittagspause integrieren kann“, erklärt Mitinhaber Tim Kocher.

Neues Icespa verbindet Kälte- und Wärmetherapie

Fünf verschiedene Behandlungen gibt es. Zum Beispiel eine Licht-Wärme-Therapie. Die Kundinnen und Kunden gehen dazu für acht Minuten in eine Wärmekammer. Die Kombination aus farbigem Licht und der Wärme (rund 40 Grad) sollen – je nach ausgewähltem Programm – Stress reduzieren, bei Cellulite helfen oder den Körper vitalisieren. Direkt daneben befindet sich die minus 85 Grad kalte Kältekammer. „Wir empfehlen, erst in die Wärme-, dann in die Kältekammer zu gehen“, sagt Kocher.

Die Wärme- und Kältekammer hat man ganz für sich allein: Ein Vorhang trennt die Kabinen inklusive Umkleidebereich vom restlichen Spa ab. Hinein geht es nur in Unterwäsche. Vor der Eiskammer liegen Handschuhe, Mütze und Schlappen bereit und sorgen dafür, dass Kopf, Hände und Füße warm bleiben. Wer mag, kann auch Musik hören – ein Lied reicht allerdings schon aus.

In der Düsseldorfer Innenstadt hat das Icespa eröffnet.
In der Düsseldorfer Innenstadt hat das Icespa eröffnet. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Nach drei bis fünf Minuten – die Dauer wird zuvor individuell berechnet – ist der Aufenthalt in der Kältekammer nämlich vorbei. Zwar ist es wirklich kalt in der kleinen Kabine, die eisigen Temperaturen lassen sich aber aushalten. „Es ist eine trockene Kälte, daher ist sie weniger unangenehm als ein kaltes Eisbad“, erklärt Inhaber Frank Löhr.

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Der Besuch der Kältekammer könne unter anderem bei Schlafstörungen oder Stress helfen. Während für einen besseren Schlaf mehrere Sitzungen empfehlenswert seien, reiche für den kurzzeitigen Stressabbau meist schon eine. „Man kommt aus der Kältekammer und fühlt sich gleich deutlich entspannter und frischer“, sagt Frank Löhr. Auch Schmerzpatienten, die zum Beispiel an Rheuma leiden, oder Sportler würden die Kältekammer nutzen. „Die Kälte hilft bei der Regeneration oder kann kurz vorm Training die Leistung steigern“, erklärt Icespa-Mitarbeiterin Nefeli Pavlidou.

Düsseldorfer Icespa hat auch eine Sauerstoffdruckkammer

In einem anderen Raum des 100 Quadratmeter großen und modern eingerichteten Spas befindet sich eine weitere Kammer – eine Sauerstoffdruckkammer. Hier können Nutzer im Sessel Platz nehmen und per Sauerstoffmaske reinen Sauerstoff einatmen. Der Druck in der Kammer wird zudem auf 1,5 Bar erhöht. „Es fühlt sich an wie im Flugzeug“, erklärt Frank Löhr. Durch die Mischung aus Druck und Sauerstoff gelange 20 Mal mehr Sauerstoff in die Zellen als beim normalen Atmen. Die Schlafqualität kann damit verbessert werden – allerdings sind bis zu 20 Sitzungen erforderlich, um Effekte zu erzielen. Eineinhalb Stunden dauert eine Sitzung. Wer möchte, kann währenddessen einen Film schauen oder auch arbeiten.

Das Düsseldorfer Icespa hat auch eine Sauerstoffdruckkammer.
Das Düsseldorfer Icespa hat auch eine Sauerstoffdruckkammer. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Vierte Anwendung des Icespas: der 4D-Körperscan. Vom Kunden wird ein millimetergenauer Scan angefertigt, der Körper und Haltung analysiert. Neben Gewicht oder Muskelmasse wird auch der Umfang jedes einzelnen Körperteils gemessen.

Ein Gerät, das Flowsystem, fehlt noch und wird voraussichtlich Anfang Juni geliefert. Dabei handelt es sich um eine Vakuum-Lymphdrainage mit Über- und Unterdruck. Das Gerät sieht aus wie eine Röhre, aus der nur der Oberkörper guckt. „Dieses Gerät gibt es bisher nur einmal in Europa, in London“, betont Löhr – und bald dann auch in Düsseldorf.

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Ganz günstig ist der Besuch des Icespas nicht: Es gibt Mehrfachkarten, die günstiger sind als Einzelanwendungen. Eine Karte für fünf Anwendungen kostet 129 Euro, für zehn 229 Euro und für 20 Anwendungen 379 Euro. Eine Anwendung kann jeweils ein Besuch in der Wärme- oder Kältekammer oder eine Lymphdrainagen-Behandlung sein. Wer das Icespa sogar täglich besuchen möchte, kann auch ein Monatsabo für 269 Euro abschließen. Termine können über die Icespa-App „Remedicool“, online, telefonisch oder persönlich vor Ort vereinbart werden.

Das Icespa (Citadellstraße 15) hat montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es auch online unter www.icespa-duesseldorf.de.