Düsseldorf. Im März wurde Hund „Räuber“ vor einem Düsseldorfer Supermarkt geklaut. Nach einer dramatischen Rettungsaktion ist er jetzt wieder zu Hause.
„Das ist eine Geschichte wie im Märchen“, sagt Klaus Heinrich und drückt seinen „Räuber“ ganz fest an die Brust. Wochenlang hat der Düsseldorfer Rentner um seinen kleinen Hund gebangt. Ende März wurde ihm dieser vor einem Supermarkt in Derendorf gestohlen, als der 85-Jährige kurz etwas einkaufen wollte. Seinen Geburtstag musste der Witwer ohne seinen Hund verbringen, den er als sein „Ein und Alles“ bezeichnet.
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Doch nun gibt es sehr gute Nachrichten: Der Vierbeiner ist wieder aufgetaucht. Am vergangenen Wochenende meldete sich eine Frau bei dem Verein Suchhunde Ruhr, der sich für vermisste Tiere einsetzt. Die Frau aus Frechen hatte angegeben zu wissen, wo sich der Vierbeiner befindet und schickte prompt ein Foto mit, das den Hund von Klaus Heinrich zeigte.
„Räuber“ vor Supermarkt gestohlen: Neuer Halter hatte ihn wohl gekauft
Die Vereinsmitglieder fuhren am Donnerstagabend (2. Mai) nach Frechen, erst zur Polizei und später zu dem Wohnort des Mannes, der „Räuber“ bei sich hatte. Am Freitagmorgen (3. Mai) ertappten die Helfer dann den Mann mit Hund, als dieser ihn vor die Tür gelassen hatte. Die Polizei, die wenig später eintraf, nahm den Hund in Obhut, bevor Klaus Heinrichs Enkelin den Vierbeiner abholte, um dem Rentner sein „Ein und Alles“ zurückzugeben.
Gegenüber den Beamten der Polizei Rhein-Erft-Kreis gab der neue Besitzer, bei dem sich „Räuber“ befand, an, den Hund gekauft zu haben. Auch der Verein Suchhunde Ruhr e.V. erklärt: „Räuber war nicht mehr bei der Person, die ihn gestohlen hat. Der jetzige Halter hat sich wirklich ganz lieb um ihn gekümmert.“ Wegen des Verdachts der Hehlerei hat die Polizei nun Strafanzeige gestellt. Die Ermittlungen laufen weiter, wie eine Sprecherin auf NRZ-Anfrage sagt.
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Seit Freitagvormittag, 3. Mai, 11 Uhr, liegt also der kleine Mischlingshund wieder unter dem Wohnzimmertisch von Klaus Heinrich und schläft – dort, wo er immer schläft. „Es ist wirklich wie im Märchen“, sagt der Pensionär und eine Träne rennt ihm die Wange hinunter. „Dafür habe ich mich sechs Wochen lang wie in einem Horrorfilm gefühlt!“
„Räuber“ sieht aus wie immer. Nicht abgemagert, auch das Fell sieht nicht struppig aus. „Keine Ahnung, was passiert ist“, sagt der Besitzer. „Ist mir auch egal. Hauptsache, er sitzt hier wieder bei mir im Wohnzimmer. Es gibt halt keinen zweiten Räuber.“ Der Hund hat seinen Namen übrigens von Heinrichs verstorbener Frau erhalten. Immer, wenn er den Namen „Räuber“ hört, würde „ihn das an seine Frau erinnern“, sagt der Witwer. Und wieder rennt dem Mann eine Träne die Wange hinunter.
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