Düsseldorf. Warum der Sieg von Fortuna Düsseldorf gegen Fürth am Samstag zweitrangig war und Trainer Daniel Thioune dennoch über Beistand „von oben“ sprach.

„Man muss immer differenzieren, was wichtig ist – Und Fußball ist es in dem Augenblick nicht!“ Diese klaren Worte fand Daniel Thioune am Samstagnachmittag des 30. Spieltages zum Verlust der Betreuer-Legende der Fortunen Aleksandar Spengler. Der hart erkämpfte 1:0-Sieg der Fortuna war an diesem Spieltag zweitrangig. Zum Gedenken an Aleks hatten Fortunas Fans sowie der Verein eine Choreo vorbereitet, die durch 30.000 Fahnen unterstützt wurde. Grund für die vielen rot-weißen Flaggen war ein Zitat Aleks, welcher auch auf dem Banner über der Süd-Tribüne des Stadions zu lesen war: „Wenn das ganze Stadion aufsteht mit rot-weißen Fahnen, da kommen mir die Tränen.“

Tote Hosen-Song ertönte aus den Lautsprechern

In Gedenken an ihn hatte der Verein vor dem Spiel ein paar Worte gefunden: „Aleks war sowas wie die gute Seele unseres Vereins und hat die Herzen aller Fortunen erreicht. Immer liebevoll, immer mit einem Lächeln auf den Lippen, immer mit einem flotten Spruch und vor allem immer mit diesem rot-weißen Herzen.” Zum Einlauf der Spieler lief das sich von der Familie Sprengler gewünschte Lied „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen.

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Thioune schätzte in der späteren Pressekonferenz besonders auch die respektvolle Anteilnahme der Fürther: „Natürlich berührt es mich, ist ja total menschlich. Es hat alle berührt – unabhängig, ob man jetzt ein rot-weißes Trikot anhat. Ich habe gesehen, dass die Fürther Bank auch sehr respektvoll mit dem Moment umgegangen ist. Das wissen wir auch von unserer Seite sehr zu schätzen.“

Der Düsseldorfer Trainer hat zudem nicht nur den Verlust von Aleks Spengler zu betrauern, wie er nachdenklich erwähnte. Ein ehemaliger Kollege, welcher ihn in seiner langen Trainerkarriere bei dem VfL Osnabrück begleitet hatte, sei vor kurzem ebenfalls verstorben. „Mich haben die Fahnen gefreut. Das war das, was Aleks sich gewünscht hat, und ich glaube, über den Sieg hätte er sich sehr gefreut und hat vielleicht uns das nötige Glück noch von oben zugeschickt“, erwähnte er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen. Eine Anspielung auf den Kommentar von Fürths Trainer Alexander Zorniger, welcher zuvor von einem „glücklichen Sieg“ der Fortunen gesprochen hatte.

Rekord von Aleksandar Ristic eingestellt

Trotz des „glücklichen Siegs“ kann Daniel Thiounes Team sich auf die Schulter klopfen. Mit diesen drei Punkten haben sie einen alten Serienrekord von 1989 erreicht. Sechs Siege in Folge hatte zuletzt die rot-weiße Mannschaft von Aleksandar Ristić geschafft. „Wenn man dann das sechste Spiel hintereinander gewinnt und dann auch das fünfte Mal zu null spielt, dann darf man auch vor der eigenen Mannschaft den Hut ziehen“, lobte Thioune sein Team.

Als Belohnung hat der Trainer für den darauffolgenden Tag das Training abgesagt. „Meine Jungs dürfen bisschen durchatmen. Es waren intensive und harte Wochen, es stehen intensive, harte Wochen vor uns, deswegen dürfen sie morgen freiwillig regenerieren und auch mal zu Hause bleiben.”

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