Düsseldorf. Das Lovebird-Festival löst im Juni die bekannte Jazz-Rally ab. Welche Rap-Ikone dafür sorgt, dass das Spektakel einen Tag länger dauert.

Die Jazz Rally ist tot. Es lebe das Lovebird-Festival. Vom 6. bis zum 8. Juni 2024 wird es in Düsseldorf ein neues musikalisches Format geben, das neuen Schwung in die Szene bringen und den Reigen der Großveranstaltungen in der Stadt ergänzen soll. Es wird von Petra Schlieter-Gropp und ihrem Mann Nils Gropp „und vielen Mitstreitenden“ organisiert und von der Stiftung der Sparda-Bank West finanziert. „Die Notsituation, die wir im letzten Jahr mit der Absage der Jazz Rally für 2024 hatten, konnte offenbar unsere Kreativität beflügeln“, erklärte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (10. April) Petra Schlieter-Gropp. Man habe sich „sehr kurzfristig“ über einen Neuausrichtung, einen neuen Plan Gedanken machen müssen.

Und es hat geklappt. Lovebird, der fantastische Musikvogel bringt nun im Sommer Jazz, aber auch Electro, Indie, Soul und Hiphop in die Stadt. Insgesamt 35 Musikerinnen und Musiker, zahlreiche Bands und andere Künstlerinnen und Künstler treten dann an Spielstätten wie dem Cinema-Kino in der Altstadt, Palais Wittgenstein, Jazz-Schmiede, Ruby Luna Hotel (früher FFT), Ratinger Hof, Bilker Bunker oder Maxhaus auf. Und es wird einige Specials geben: Musikalische Stadtführungen (Sound of Düsseldorf), die Ausstellung „Painted Jazz“ von Dietrich Rünger in der „Part2Gallery“ (7. bis 13. Juni) oder einen „interaktiven Karaoke-Talk“ im Theatermuseum mit Julia van Lindern (Bundesverband Housing First), deren Lieblingssongs von einer Band jazzig transformiert werden. „Auch der sogenannte Non-Music-Bereich ist uns wichtig, weil wir ein buntes, nachhaltiges und diverses Festival präsentieren wollen“, sagt Bastien Nadal aus dem Organisationsteam.

Festival soll auch jungen Musikern eine Chance bieten

Das neue Festival fängt schon an einem Donnerstag an, und das hat einen Grund: Booker Nils Gropp fragte bei der Hamburger Instrumental-Jazz-Band „The KBCS“ nach, ob sie nicht beim Lovebird-Festival dabei sein wollen –und bekam die Antwort: Im Prinzip ja, aber man sei gerade mit Thomas D. („Die Fantastischen Vier“) unterwegs. Gropp meinte, man solle den Deutschrapper der ersten Stunde doch einfach mitnehmen. Und da für Thomas D. und die Band nur noch der Donnerstag-Slot frei war, „dauert das Festival nun eben einen Tag länger“, so Gropp. Weitere Formationen beim Lovebird-Spektakel sind „Botticelli Baby“ (Mix aus Jazz und Punk), „Freekind“ (österreich-slowenisches Frauenduo) oder Bill Laurance (britischer Fusionmusiker).

„Wir glauben fest daran, dass das Festival eine inspirierende Plattform für die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler und Besucherinnen und Besucher gleichermaßen bieten wird“, sagt Ursula Wißborn von der Stiftung der Sparda-Bank West. „Wir wollen vor allem jungen Künstlern eine Plattform bieten, die zwar ausgebildet sind, aber selten die Möglichkeit haben, sich vor einem ausgewählten Publikum zu präsentieren.“

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Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Destanation Düsseldorf (DD) als Veranstalter überraschend das Aus der Jazz Rally verkündet, die immerhin 30 Jahre lang durch Düsseldorf swingte. Durch die Corona-Pandemie und den Krieg Russlands in der Ukraine hätten sich die Dinge verschoben, die Kosten seien zuletzt massiv gestiegen, hieß es. Daher war man im Vorstand „einstimmig zu der Erkenntnis gelangt, dass eine Fortführung dieser komplexen Veranstaltung unter konzeptionellen wie wirtschaftlichen Aspekten nicht mehr zu verantworten ist“.

Macher werben mit gutem Preis-Leistungsverhältnis

Doch was macht die Verantwortlichen des nun frischen Lovebird-Festivals so sicher, dass es mit dem neuen Format besser klappt? „Wir haben erkannt, dass nach der Pandemie nun wieder mehr Leute rausgehen und Musik genießen wollen“, sagt Veranstalter Nils Gropp. „Nur weil jetzt alles teurer geworden ist, werfen wir die vergangenen dreißig Jahre jetzt nicht über den Haufen.“ Er versprüht leichten Optimismus: „Wir haben jetzt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich denke, dass wir mit dem neuen Format auch viele neue Musikfans erreichen werden.“

Die Karten für das dreitägige Musikspektakel kosten zwischen 6 und 32 Euro. Dazu gibt es ein so genanntes Festival-Ticket, das 99 Euro kostet, aber stark limitiert ist, und zwar auf 50 Exemplare. Gropp erklärt, warum: „Wir haben auch Locations dabei, in die nur 80 bis 100 Leute reinpassen. Wenn wir dann zu viele Kombitickets auf den Markt schmeißen, habe diejenigen Leute keine Chance mehr, die sich spontan für einen Konzertbesuch entscheiden.

Mehr Informationen zu den Künstlerinnen und Künstlern, Spielorten und Specials gibt es auf der Homepage des Festivals. Dort kann man auch die Tickets erwerben.

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