Düsseldorf. Die Sanierung des Düsseldorfer Polizeipräsidiums wird teurer als geplant. Inzwischen liegen die Kosten bei über 200 Millionen Euro. Die Gründe.

Die Sanierung des Düsseldorfer Polizeipräsidiums ist bereits vor dem Abschluss mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Statt mit den im Jahr 2012 veranschlagten 87 Millionen Euro schlägt sie bereits vor Abschluss der Arbeiten mit über 200 Millionen Euro zu Buche. Das hat das NRW-Finanzministerium am Dienstag auf Anfrage der SPD-Fraktion mitgeteilt. Bereits Ende 2022 waren die Kosten demnach auf 207 Millionen Euro gestiegen.

+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++

Ursachen für die Kostenexplosion um 120 Millionen Euro gibt es demnach reichlich: Der Baugrund sei schlechter als ursprünglich angenommen, ein Nachprüfungsverfahren habe zu Verzögerungen geführt, Baupreise seien gestiegen und die Polizei habe zwischenzeitlich Planänderungen wie zusätzliche Elektro-Ladestationen eingebracht. Die Pandemie und die geopolitische Lage hätten zu einem schwierigen Marktumfeld geführt.

Sanierung des Düsseldorfer Polizeipräsidiums: Bestandssubstanz schlechter als erwartet

Rissbildungen und eine Asbestsanierung hätten die Kosten zudem weiter in die Höhe getrieben. Die Bestandssubstanz sei schlechter als erwartet gewesen und durch die Bauzeitverlängerung habe ein weiteres Ersatzgebäude angemietet werden müssen. Die Bausubstanz sei nach damals geltenden Vorschriften untersucht und auch der Denkmalschutz berücksichtigt worden, betonte das Ministerium.

Das denkmalgeschützte Polizeipräsidium aus dem Jahr 1928 sollte ursprünglich bis 2020 erweitert und saniert sein. Doch während die Erweiterung, ein Neubau, bereits 2020 fertig wurde, stehen vor der alten Fassade noch immer die Baugerüste.

Zunächst war der Abschluss der Sanierung um drei Jahre auf 2023 verschoben worden, doch daraus wurde nichts. Weil das Ersatzgebäude, in das die Polizisten gezogen waren, das ehemalige Landesinnenministerium, nicht mehr länger zur Verfügung stand, mussten sie Ende vergangenen Jahres in einen weiteren Ersatzbau mehrere Kilometer entfernt ziehen. In Düsseldorf-Derendorf war als Ausweichquartier ein „Rotationsgebäude“ gekauft worden, hatte der landeseigene Baubetrieb BLB mitgeteilt. (dpa)

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf