Düsseldorf. Kita-Ausfälle und Betreuungsnot stellen Düsseldorfer Eltern vor große Probleme. Deshalb plant ein verzweifelter Vater eine Demo vor dem Rathaus.
- Der Kita-Notstand und die Betreuungsnot stellt Düsseldorfer Eltern vor große Herausforderungen
- Ein verzweifelter Düsseldorfer Vater plant deshalb im April eine große Demo vor dem Rathaus
- Wann die Demo in Düsseldorf stattfinden soll und was geplant ist
„So kann es einfach nicht weitergehen“, sagt Alex Liefermann und wirkt dabei verzweifelt. Er ist Vater zweier Söhne, 4 und 14 Jahre alt. Ob sein Jüngster morgen in die Kita kann, sei ungewiss. Denn diese Gewissheit gebe es für Eltern in Düsseldorf schon lange nicht mehr. Stattdessen bestimmen Kita-Ausfälle und Betreuungsnot den Alltag der Familien in der NRW-Hauptstadt, erzählt der Elternvertreter im Gespräch mit unserer Redaktion.
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„Ich habe lange genug weggeschaut und das Gespräch mit der Politik gesucht, jetzt reicht es“, sagt der Düsseldorfer. Und ihm reicht es wirklich: Am Montag, 15. April, ruft der besorgte Vater zur Demo vor dem Düsseldorfer Rathaus. Ab 11 Uhr soll der Zug in Richtung Landtag losgehen. Geplant habe er alles in Eigenregie, verrät er – und hofft natürlich auf viele Teilnehmende.
Kita-Notstand in Düsseldorf: „Wir alle stehen seit Jahren unter Druck“
„Wir alle stehen seit Jahren unter Druck. Inflation, fehlendes Personal, kaum noch bezahlbare Wohnungen und alles wird irgendwie teurer“, so Liefermann. Dabei steige vor allem eins nicht: das Gehalt. Stattdessen musste seine Freundin ihre Arbeitsstunden weiter reduzieren, um die Betreuung ihrer Kinder bei höheren Ausfallzeiten in den Kitas zu gewährleisten. Und die Situation werde immer ernster: „Engpässe beim Personal gefährden nicht nur die Qualität der Betreuung, sondern auch die Sicherheit und Entwicklung unserer Kinder“, so der junge Vater.
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„Wir erleben eine Kita-Katastrophe. Der Kita-Notstand ist nicht nur eine Herausforderung, sondern eine akute Bedrohung für unsere Kinder und unsere Gesellschaft“, sagt Liefermann. Und der 40-Jährige scheint zu wissen, wovon er spricht: „Seit über einem Jahr habe ich mich intensiv mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt.“
Kita-Not in Düsseldorf: „Akute Bedrohung für unsere Kinder und unsere Gesellschaft“
„Ich habe das Gespräch mit der Bundesregierung, mit den einzelnen Parteien und dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gesucht. Doch leider war niemand bereit, mit mir ins Gespräch zu kommen“, führt der Düsseldorfer weiter aus und präsentiert in dem Zuge einen Brief aus November 2023, den er an die Bundesregierung adressiert hat. Der Brief beginnt mit den Worten: „Ich wende mich heute erneut in großer Sorge an Sie, da das Kita-Chaos unaufhörlich weitergeht und dabei Stress für Kinder, Eltern und Fachkräfte schafft.“
Dass die Demo alle Probleme löst, glaubt er nicht, aber es sei wichtig, dem Thema weiter seine Aufmerksamkeit zu schenken und die Not deutlich zu machen. Wie viele Menschen am Ende vor dem Düsseldorfer Rathaus beziehungsweise vor dem Landtag mit ihm gemeinsam demonstrieren werden, sei laut Liefermann schwer einzuschätzen. „Ich habe über 80 Kitas angeschrieben und der Aufruf zur Demo wird überall gut geteilt. Ich weiß, dass viele kommen werden, weil eben auch viele von dem Notstand betroffen sind“, so der 40-jährige Düsseldorfer.
Und das ist nicht die einzige Kita-Demo, die an diesem Montag in der Region stattfinden soll: Ab 15.30 Uhr ruft der Elternbeirat der Kita Daagstraße im Kreis Mettmann zu einer Demo – vor dem Neuen Rathaus in Ratingen Mitte. Auch hier stehen unter anderem diese Forderungen im Fokus: Gut ausgebildete Erzieher, bessere Bezahlung für Sozialberufe und kein Aufweichen des Kita-Anspruchs in Deutschland.
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