Düsseldorf. Das bisherige Mercure-Hotel Düsseldorf-Süd in Hassels wird ab Mai in eine Flüchtlingsunterkunft umgewandelt. Welche Sorgen Anwohner haben.
Noch stehen ein paar Autos, die meisten mit Berliner Kennzeichen, auf dem Parkplatz des Mercure-Hotels in Düsseldorf-Hassels. In einigen Hotelzimmern brennt hinter den dicken weißen Vorhängen das Licht. Draußen befüllen zwei junge Mitarbeiter den Container mit Müll – der normale Hotelalltag hat hier aber bald ein Ende: Aus dem Mercure-Hotel Düsseldorf-Süd wird ab Mai eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge.
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Die Bezirksregierung Düsseldorf will künftig 400 geflüchteten Menschen in dem Hotel an der Straße Am Schönenkamp 9 Platz bieten. Der Vertrag zwischen Bezirksregierung und dem Betreiber wurde am Montag unterzeichnet und hat ab dem 2. Mai zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren. Wie es in einer Mitteilung heißt, wollen die Bezirksregierung und die Stadt Düsseldorf im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung die Details des Projekts mitteilen und Fragen der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer beantworten. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Düsseldorfer Mercure-Hotel kann nur noch für eine Nacht gebucht werden
Dass die letzten Tage des Mercure-Hotels bereits angebrochen sind, sieht man auf den gängigen Hotelplattformen: Wer dort nach der Unterkunft sucht, kann nur noch eine Nacht von Dienstag (26. März) auf Mittwoch (27. März) buchen. Zu jedem späteren Buchungszeitpunkt sei das Hotel nicht mehr verfügbar, heißt es.
Unter den Anwohnern im gegenüberliegenden Wohngebiet hat die Info, dass aus dem Hotel, das laut Webseite 121 Zimmer hat, eine Flüchtlingsunterkunft wird, bereits die Runde gemacht. „Es ist schon beunruhigend, dass dort dauerhaft bis zu 400 Menschen untergebracht werden sollen. Hoffentlich bleibt es friedlich“, sagt ein Anwohner und er fragt sich: „Wo sollen die Menschen denn außerhalb des Hotels hin? Es gibt ja kaum Aufenthaltsmöglichkeiten.“
Eine ähnliche Meinung hat eine Passantin, die mit ihrem Hund an dem Hotel vorbeispaziert. „Ich hoffe, die Menschen müssen dort nicht ewig bleiben. Es ist schon eine sehr laute Umgebung.“ Sie hat nicht Unrecht: Vor dem Hotel verläuft die Hauptstraße, direkt hinter dem Hotel befindet sich die A46. Direkt angrenzende Nachbarn gibt es nicht. Links befindet sich die griechisch-orthodoxe Kirche, rechts eine Tankstelle. Ein Tankstellen-Mitarbeiter hat mit der neuen Flüchtlingsunterkunft keine Probleme. „Aber ich wohne hier auch nicht. Vielleicht wäre es dann anders“, sagt er.
Ausdrückliches Ziel der Bezirksregierung sei es, mit der Schaffung von Plätzen in Landeseinrichtungen die Kommunen zu entlasten. Das könne insofern gelingen, als sich mit der Inbetriebnahme der ZUE die Zahl der geflüchteten Menschen, die von der Stadt Düsseldorf aufgenommen werden müssen, verringert. Die Plätze in der Landeseinrichtung werden in vollem Umfang der Stadt angerechnet, teilte die Bezirksregierung mit.
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