Düsseldorf. Die exorbitant hohen Mieten in Düsseldorf steigen weiter. Das hat einen Grund. Gute Nachrichten gibt es hingegen für Immobilien-Käufer.

  • Die Mieten klettern in der NRW-Landeshauptstadt weiter
  • In Düsseldorf und Umgebung gingen die Kaufpreise für Häuser zwischen zwei und zehn Prozent nach unten
  • Noch größere Preisrückgänge gab es bei den Eigentumswohnungen – in Düsseldorf bis 15 Prozent

In Düsseldorf steigen die Mieten weiter. Dies gilt gleichermaßen für Wohnungen in Neubauten wie für Wohnungen in Bestandsgebäuden, wie aus dem neuen Immobilienpreisspiegel 2024 des Ring Deutscher Makler (RDM) hervor geht. In ihm sind die Preis- und Mietentwicklungen in der Landeshauptstadt sowie einigen Städten in der Region den zurückliegenden zwölf Monaten zusammengefasst. Bei den Mieten in Bestandsgebäuden lag der Anstieg – je nach Lage und Ausstattung – zwischen 3 und 14 Prozent. Bei solchen im Neubauerstbezug erhöhten sich die Kaltmieten um teils 17 Prozent. In guten Lagen von Düsseldorf kletterten die Kaltmieten pro Quadratmeter Wohnfläche von 13,50 auf 14,50 Euro (+7 Prozent), beim Neubauerstbezug in Düsseldorfer Top-Lagen stiegen die Kaltmieten von 18,50 auf 19 Euro.

Eine Entspannung ist nicht absehbar

Bei den Mieten ist laut den Fachleuten eine Entspannung nicht absehbar. Gründe: Seit eineinhalb Jahren stockt der Wohnungsneubau. Auch die aktuellen Genehmigungszahlen sinken weiter. In diesem Jahr rechnet das Bauministerium bundesweit mit 265.000 Neubau-Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurden laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung rund 270.000 Wohnungen fertiggestellt. Dann machen Zinsanstieg und höhere Bau- und Materialkosten den Projektentwicklern weiter zu schaffen. „Hinzu kommt, dass aufgrund der höheren Zinsen weniger Personen ein Haus oder eine Wohnung finanzieren können. Sie bleiben Mieter und machen mittelfristig keine Mietwohnung frei“, ergänzt Meier.

Indes sind in Düsseldorf und den meisten Gemeinden im Umland die Kaufpreise für Häuser gesunken. Grund ist die Zinswende, wie es in der RDM-Studie heißt. So gingen die Kaufpreise für frei stehende Einfamilienhäuser in den vergangenen Monaten in den Keller. In Düsseldorf gingen die Preise für Objekte in sehr guten Lagen sogar noch stärker zurück als in Umlandgemeinden: Der Preis für ein frei stehendes Einfamilienhaus sank in der Landeshauptstadt von 1,53 Millionen Euro auf 1,39 Millionen Euro (-9 Prozent). Aufgrund der gestiegenen Zinsen sei die Zahl der potenziellen Erwerber, die sich Immobilien in dieser Kategorie leisten können, gesunken, heißt es im RDM-Bericht. Die abgeflachte Nachfrage wirke sich also auf die Preise aus.

Zinswende, höhere Handwerkerkosten, strengere Banken

Der Rückgang lag in den Städten zwischen zwei und zehn Prozent. Dabei waren die Nachlässe für sanierungsbedürftige Häuser zumeist höher als für Objekte ohne Modernisierungsstaus. „Das liegt daran, dass Käufer von Häusern, in die lange nicht investiert wurde, den Betrag für ihre anstehenden Sanierungsvorhaben oft von der Preisvorstellung des Immobilienverkäufers abziehen. Meistens haben sie damit Erfolg. Denn Zinswende, höhere Handwerkerkosten und strengere Banken sorgen dafür, dass solche Häuser nur mit größeren Abschlägen einen neuen Besitzer finden“, erläutert RDM-Vorsitzender Carsten Meier. Auch ein Reihenmittelhaus in guter Lage ist in Düsseldorf im Jahr 2024 günstiger als noch 2023. Der Kaufpreis liegt im Schnitt bei 565.000 Euro, im Vorjahr noch bei 600.000, das ist ein Rückgang von sechs Prozent.

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Noch höher fielen die Preisnachlässe bei Eigentumswohnungen in der Rheinmetropole aus. Auch dort waren sanierungsbedürftige Objekte einem größeren Rückgang ausgesetzt als gepflegte Immobilien, in die man ohne größere Verschönerungsmaßnahmen einziehen kann. „Grob kann man sagen, dass die Quadratmeterpreise für einfach und mittelgut ausgestattete Wohnungen fast überall im zweistelligen Prozentbereich fielen“, berichtet Experte Meier. In sehr guten Lagen der Landeshauptstadt belaufen sich die Kosten für Eigentumswohnungen in Bestandsgebäuden auf 6600 Euro (-4 Prozent), in einfachen Lagen auf 1900 Euro (-14 Prozent).

Dientsleister rund um die Immobilie

Der Ring Deutscher Makler (RDM), Bezirksverband Düsseldorf, ist eine berufsständische Interessensvertretung von Dienstleistern rund um die Immobilie. In dem Berufsverband sind unter anderem Immobilienmakler, Verwalter, Finanzierer und Sachverständige vertreten. Die mehr als 100 Mitglieder sind im Ballungsraum Düsseldorf in den Städten und Kreisen Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld, Mettmann, Neuss und Viersen tätig.

Immobilienexperte Meier beobachtet, dass die Preise zwar in vielen Segmenten gesunken sind. Von einem massiven Preisrutsch könne aber keine Rede sein. Die Preise für Häuser und Wohnungen seien noch immer auf hohem Niveau. Man dürfe nicht vergessen, dass sich die Immobilienwerte in unserer Region zwischen 2011 und 2021 verdoppelt hatten, rechnet Makler Meier vor.

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