Düsseldorf. Zwei Tage nach der kreativen Anti-AfD-Plakat-Aktion ist die Wand an der Düsseldorfer Rheinuferpromenade abgehängt worden. Was dahinter steckt.

Nur zwei Tage nach der Anti-AfD-Plakat-Aktion am unteren Rheinwerft in Düsseldorf ist die Plakatwand wieder abgehängt worden. Zu der Aktion hatte das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ aufgerufen. Protestierende, die Ende Januar zu der Großdemonstration gegen die AfD und Rechts mit rund 100.000 Teilnehmenden in die Landeshauptstadt kamen, konnten am vergangenen Sonntag ihre Demo-Schilder mitbringen und an der Wand aufhängen lassen. Am Dienstag ist die Plakatgalerie jedoch von Einsatzkräften des Düsseldorfer Ordnungsamtes demontiert worden.

Plakatwand durfte laut Genehmigung bis Freitag hängen bleiben

Auf Anfrage der NRZ teilte André Schahidi, Sprecher der Stadt Düsseldorf mit, dass der OSD angehalten sei, politische Äußerungen im Umfeld der Staatskanzlei bei Sichtung entfernen zu lassen. „In diesem Fall lag jedoch eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde für eine befristete Ausstellung vor, die den Mitarbeitenden des OSD vor Ort leider nicht bekannt war. Daraus resultierte die Fehleinschätzung, diese Installation abhängen und entsorgen zu lassen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf bedauert diesen Vorfall sehr“, so Schahidi weiter.

Die Plakatwand mit Schildern von der Anti-AfD-Demo am unteren Rheinwerft ist am Dienstag (20. Februar) abgehängt worden.
Die Plakatwand mit Schildern von der Anti-AfD-Demo am unteren Rheinwerft ist am Dienstag (20. Februar) abgehängt worden. © NRZ | Damm

DSSQ-Sprecher Oliver Ongaro wusste am Dienstagnachmittag zunächst noch nicht, warum das Ordnungsamt die Plakatwand abgehängt hat, wie er auf Nachfrage erklärt. Immerhin gab es von Seiten der Stadt eine Genehmigung, dass die Installation bis kommenden Freitag (23. Februar) am unteren Rheinwerft hängen bleiben darf. „Wir hatten mit der Stadt und dem OSD die Absprache, dass wenn es Ungereimtheiten gibt, sie uns als Organisatoren kontaktieren können. Das ist nicht erfolgt“, berichtet Ongaro.

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Die Begründung der Stadt hält der DSSQ-Sprecher unterdessen für „herbeikonstruiert“, wie Ongaro am späten Nachmittag erklärte. Dass die Demo-Schilder vom Ordnungsamt entsorgt worden sind, ärgert den Streetworker. „Bevor ich sowas abmache und die Plakate wegschmeiße, frage ich vorher mal nach.“ Vor allem, weil am Sonntag über 100 Menschen trotz des schlechten Wetters zur Rheinuferpromenade kamen, um ihre Plakate ausstellen zu lassen. „Die Stadt und das Ordnungsamt haben den Menschen vor den Kopf gestoßen, weil sie trotz strömenden Regens an der Aktion teilgenommen haben. Durch solche Aktionen macht die Stadtverwaltung der Zivilgesellschaft manchmal nicht leicht, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.“

Dennoch kündigte Oliver Ongaro nun an, dass eine ähnliche Aktion bald wieder stattfinden könnte: „Eigentlich müssten wir gerade deshalb nochmal sowas machen. Aber dann, wenn das Wetter besser ist.“