Düsseldorf. Die Union kritisiert die neue Spur scharf. In Lierenfeld und Eller sei die Belastung mit Stickstoffdioxid durch die Umweltspuren sogar gestiegen.
Für die Einrichtung der dritten Umweltspur muss Oberbürgermeister Thomas Geisel harsche Kritik einstecken. Vor allem aufseiten der CDU stößt er mit seiner Maßnahme auf Ablehnung.
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Der Düsseldorfer CDU-Landtagsabgeordnete Olaf Lehne warf Geisel „blinden Aktionismus“ vor und die CDU in der Bezirksvertretung 8 befürchtet negative Folgen für den Stadtteil Eller.
„Die Einführung der dritten Umweltspur in den Herbstferien wird zu einem Verkehrskollaps in Düsseldorf führen“, prognostizierte Lehne.
Sollten sich in den verkehrlichen Spitzenzeiten Rückstausituationen bis weit auf die A 46 und hier dann bis in die beiden Autobahntunnel „Universität“ und „Wersten“ bilden, kündigte der Unionspolitiker an, müssten die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Straßenverkehrsbehörde und das Verkehrsministerium als Fachaufsicht eingreifen.
„Wenn dies geschieht, hat Oberbürgermeister Geisel keinen Plan B in der Schublade“, meinte Lehne. „An diesem hat er offensichtlich auch noch gar nicht gearbeitet.
Maßnahme war nicht abgesprochen
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Den Verkehr zu blockieren helfe nicht. Es müssten Alternativen gefunden werden. Die Verkehrsprobleme seien nur mit allen Verkehrsträgern – ÖPNV, Wasserstraßen und Luftverkehr – zu lösen. „Der ÖPNV ist zurzeit überhaupt nicht in der Lage auch nur ansatzweise die notwendigen Kapazitäten zur Verfügung zu stellen“, gab Olaf Lehne zu Bedenken. „Oberbürgermeister Geisel hat weder mit dem Verkehrsministerium NRW, noch mit dem Umweltministerium NRW das Gespräch gesucht, wie im Falle eines solchen Szenarios gehandelt werden könnte.“
Zu einer Entlastung des Verkehrsaufkommens könne unter anderem die Freigabe der Standspur der A 46 für Schnellbusse führen, erläuterte Lehne. „Trotz eines entsprechenden Beschlusses vom 28. August hat Geisel bis heute nicht gehandelt und keine gemeinsamen Lösungsansätze mit den zuständigen Ministerien gesucht. Mit seinem blinden Aktionismus bremst Geisel eine ganze Stadt aus.“
Belastung in Eller und Lierenfeld erhöht
Die CDU in der Bezirksvertretung 8 forderte zuvor erneut den Stopp der dritten Umweltspur. Anlass war eine vergangene Woche in Eller und Lierenfeld gemessene Stickstoffdioxid-Belastung von 45 Mikrogramm pro Kubikmeter. Damit wurde der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. „Der jetzt veröffentlichte Luftmessbericht zeigt, dass die Stadt nicht nur in der Innenstadt ein Stickstoffdioxid-Problem hat, sondern auch in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld. Die große Umweltspur wird diese Situation dramatisch verschärfen“, sagte Ellers CDU-Vorsitzende und Fraktionschefin Dagmar von Dahlen. Sie fürchtet, dass Pendler bereits an der A46-Ausfahrt Düsseldorf-Eller abfahren, um nicht im Stau in der Innenstadt zu stehen. Stattdessen werden sie durch Eller und Lierenfeld in die Innenstadt kommen. Damit werde der Verkehr in die Stadtteile umverteilt, so die CDU.