Düsseldorf. Nach den beiden Räumungen am Wochenende verschärft die Stadt Düsseldorf die Sicherheitsvorkehrungen. Die wichtigsten Fragen im Überblick.
Nachdem das Rheinbad jeweils Samstag und Sonntag wegen Tumulten und Schlägereien geräumt werden musste, will die Stadt am kommenden Wochenende mit einer „Null-Toleranz-Politik“ im Schwimmbad vorgehen. Denn auch vor diesem Wochenende gibt es laut Stadt Hinweise, dass sich Jugendliche wieder im Rheinbad versammeln könnten.
Am vergangenen Samstag war es zu einer hitzigen Auseinandersetzung zwischen einer Familie und mehreren hundert Jugendlichen gekommen, die beinahe in Handgreiflichkeiten geendet wäre. Die Polizei wurde hinzugerufen. Am Sonntag hatten Jugendliche sich untereinander geprügelt, auch hierbei musste die Polizei gerufen und das Bad geschlossen werden.
Die Stadt will solche Auseinandersetzungen in Zukunft verhindern und setzt dabei auf verschiedene Maßnahmen. Die wichtigsten Fragen im Überblick:
Werden am Wochenende Sicherheitskräfte eingesetzt?
Ja. Stadtdirektor Burkhard Hintzsche erklärte am Mittwochabend, die Stadt befinde sich derzeit in Gesprächen mit einem Security-Unternehmen. Unklar ist noch, um welche Sicherheitsfirma es sich dabei handelt. Zudem werde ein städtischer Ordnungs- und Servicedienst mit bis zu drei Streifen vor Ort sein.
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Schon am Eingang des Schwimmbads sollen die Sicherheitskräfte ab diesem Samstag mit etwa vier Personen Präsenz zeigen, auch im Bad könnten sie im Einsatz sein, heißt es. Nach dem Wochenende sollen die Sicherheitskräfte diesen Sommer je nach Bedarf zum Einsatz kommen. Unter der Woche sind sie bislang nicht eingeplant, ebensowenig an Regentagen.
Gibt es am Wochenende eine Begrenzung der Besucherzahl?
Nein. Ein Höchstwert wurde nicht festgelegt.
Wie eng arbeitet das Rheinbad mit der Polizei zusammen?
Die Polizei soll auch weiterhin nur im Notfall gerufen werden. Ein Polizeisprecher erklärte jedoch: „Wir können auf Knopfdruck schnell reagieren. Wenn wir gebraucht werden, sind wir da.“ Die Düsseldorfer Polizei verfüge über einen großen Gesamtkräftepool. Im Notfall könne auch die im Düsseldorfer Norden stationierte Hundertschaft zum Rheinbad geschickt werden.
Haben sich die Jugendlichen vor der Randale im Freibad verabredet?
Im Gespräch mit Vertretern der Stadt sickerte am Mittwochabend durch: Die Vorfälle im Rheinbad waren offenbar kein Zufall. Die schätzungsweise 400 Jugendlichen trafen sich wohl gezielt in dem Schwimmbad. Ob die Randale und Schlägereien ebenfalls geplant gewesen waren, steht derzeit nicht fest.
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Klar ist jedoch: „Uns liegen konkrete Hinweise vor, dass die Jugendlichen sich auch für diesen Samstag wieder in dem Schwimmbad verabredet haben“, heißt es von der Stadt. Die Polizei bestätigt, dass sie derartigen Gerüchten nachgehe. Wie sich die Jugendlichen im Internet untereinander abgesprochen haben, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.
Wurden nach den Vorfällen im Rheinbad Hausverbote erteilt?
Ja. Insgesamt sieben Hausverbote hat die Bädergesellschaft am Sonntag ausgesprochen. Die Hausverbote stünden allerdings nicht in unmittelbaren Zusammenhang mit der Räumung des Rheinbades, sagte ein Sprecher der Polizei.
Wie reagieren die Verantwortlichen des Unterbacher Sees?
Die zweimalige Räumung des Rheinbads beschäftigt auch die Akteure an Düsseldorfs beliebtestem Badesee: Zwar habe es bislang noch keine Ausschreitungen dieser Größenordnung gegeben. Trotzdem, erklärte Peter von Rappard, Geschäftsführer des Unterbacher Sees, bei der Vorstellung seines Sachstandsberichtes, beschäftige er sich derzeit mit der Frage, was Extra-Sicherheitspersonal kosten würde.
„Unser Personal hat zwar unlängst erst wieder an einem Deeskalationstraining teilgenommen, aber Auseinandersetzungen gibt es immer mal wieder.“ Es wäre durchaus wünschenswert, wenn im Wiesenbereich Fachkräfte die Badegästen betreuen könnten. „Unsere Rettungsschwimmer können das auf keinen Fall leisten, sie müssen sich absolut auf die Wasserfläche konzentrieren,“ so von Rappard weiter. (mit def)