Düsseldorf. Nach den Ausschreitungen am Samstag und Sonntag im Düsseldorfer Rheinbad zeigt sich auch die Lokalpolitik entsetzt: „Das muss geklärt werden.“
Wie es in kürzester Zeit zu einer derartigen Eskalation kommen konnte, will FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus klären. Sie wird im Sportausschuss eine Anfrage einbringen, die die Umstände der Eskalationen klären soll. „Die nächste Sitzung findet aber nach den Ferien statt. Daher möchte ich die Anfrage vorher versuchen in die nächste Sitzung des Stadtrates einzubringen“, erklärt Lehmhaus.
War es eine geplante Eskalation?
„Es gilt zu klären, ob es sich hier um organisierte Gruppen handelt. Sollte sich das bestätigen, muss geklärt werden, ob diese bereits früher auffällig wurden, warum sie vor Ort waren und ob es sich hier um eine geplante Eskalation handelte.“ Ob man in Zukunft mit Sicherheitspersonal arbeiten müsse, werde sich dann zeigen, so Lehmhaus weiter.
„Ich warte die Einschätzung von Sicherheitsleuten ab.“
Vorher möchte auch Mirja Cordes, Grünes Mitglied im Sportausschuss, nichts sagen: „Ich bin keine Sicherheitsexpertin. Dazu warte ich lieber wie Einschätzung von Fachleuten ab.“ Jedoch sei es schockierend, dass sich eine so aggressiv agierende Masse gebildet hat. Ob man künftig Sicherheitspersonal braucht, wird sich zeigen: „Allerdings ist es eine traurige Vorstellung, wenn man nicht ohne Security schwimmen gehen kann.“
Ratsfraktion macht Ausschreitungen zum Thema im Stadtrat
Die Ratsfraktion Tierschutz/Freie Wähler bringt das Thema bereits für Donnerstag auf die Tagesordnung der Sitzung des Stadtrates. Sie will unter anderem wissen, wie viele Hausverbote auf Grund der Vorfälle am 29. und 30. Juni gestellt wurden und wie diese Hausverbote von wem auf Einhaltung hin kontrolliert werden.
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„Es ist nicht hinnehmbar, dass sich Gäste so verhalten, dass die Polizei im Großaufgebot kommen muss“, sagt Torsten Lemmer, für Tierschutz/Freie Wähler im Sportausschuss. Er kritisierte die Bädergesellschaft, deren Sprecherin am 29. Juni in einem Interview sagte, dass das Personal „...in Deeskalation, interkultureller Kompetenz und Umgang mit auffälligen Badegästen geschult ist“. Diese Stellungnahme der Bädergesellschaft war auffällig, da es im Freibad Rheinbad bereits in der Vergangenheit Angriffe und Schläge gegenüber Bademeister gab, so Lemmer. Und: „Am 1. Juli erklärte die Geschäftsführung der Bädergesellschaft, dass diese Konflikte, Zitat: ,für uns nicht lösbar seien, da ist die Polizei gefordert’“. Unverständlich ist für Lemmers Fraktion auch, dass gleich drei Bäder gleichzeitig geschlossen sind (Allwetterbad Flingern, Oberkassel, Benrath) und so ein Engpass erzeugt wurde.
War möglicherweise Alkohol im Spiel?
Ob auch Alkohol im Spiel war, ist für Claudia Bednarski, SPD-Mitglied im Sportausschuss ausschlaggebend für das weitere Vorgehen: „Sollte sich dies bewahrheiten, muss man über ein generelles Alkoholverbot in öffentlichen Schwimmbädern nachdenken.“ Sie sei kein Freund von privaten Sicherheitsdiensten und fand die Vorgehensweise in Düsseldorf bisher richtig: „ Jedoch wird sich der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft nun damit auseinandersetzen müssen.“
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Dieser hielt seine letzte planmäßige Sitzung allerdings vergangene Woche ab. Ob es noch vor den Ferien eine Sondersitzung geben wird, ist unklar. Ein Grund für ein derart aggressives Verhalten bei vielen Jugendlichen ist für Claudia Bednarski sei die mangelnde soziale Erziehung durch die Eltern: „Von zu Hause aus wird den Jugendlichen kein Respekt mehr vor Lehrern und Einsatzkräften mehr beigebracht.“