Duisburg/Moers . . Der Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister plädiert nach den Vorfällen im Rheinbad, dass Strafen konsequent durchgesetzt werden.
Nach den Vorfällen im Rheinbad in Düsseldorf fordert Peter Harzheim, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister, eine klare Kante gegen gewaltbereite Badegäste. „Es kann doch nicht sein, dass Jugendliche, die durch aggressives Verhalten auffallen, nicht bestraft werden“, meint Harzheim. „Ich plädiere dafür, dass Strafen konsequent durchgesetzt werden.“ Nur so könne man bei den Kindern und Jugendlichen einen Lerneffekt erzielen. Zudem müsse es einheitliche Sicherheitsstandards geben.
Mehrere Hundert Jugendliche hatten im Rheinbad Düsseldorf am Samstag und Sonntag die Räumung des Freibades provoziert. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.
Forderung nach einheitlichen Sicherheitsstandards
Neben einer konsequenten Strafverfolgung macht sich Harzheim für einheitliche Sicherheitsstandards in den Bädern stark. „Ich verlange, dass wir eine Regelung bekommen, wie viele Fachkräfte wir mindestens einsetzen müssen“, so Harzheim. Der Betreiber trage zwar die Verkehrssicherungspflicht. „Wie er das macht, ist aber ihm selbst überlassen“, kritisiert der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister.
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„In jedem Fall sollten mindestens ein bis zwei ausgebildete Bademeister da sein, um die Sicherheit in und neben dem Wasser zu garantieren“, so Harzheim. Diesen Mindeststandard könnten viele Betreiber wegen des anhaltenden Fachkräftemangels derzeit gar nicht erfüllen.
Große Unsicherheit für die Betreiber von Bädern
Unterstützung erhält Harzheim von Frank Skrube, Vorsitzender des Freibads Wolfssee in Duisburg-Wedau: „Es gibt keine Vorschriften, die eine bestimmte Mitarbeiterzahl für bestimmte Besuchermengen vorschreibt.“ Das berge für die Betreiber eine große Unsicherheit bei der Personal- und Schichtplanung. „Wenn etwas passiert, müssen wir dafür gerade stehen“, so Skrube.
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Im Freibad Wolfssee würden an heißen Wochenenden bis zu 15 Mitarbeiter in der Badverwaltung arbeiten, die auch neben dem Wasser unterwegs sind. „Wir haben genug Leute vor Ort, um einzelne Streitigkeiten unter Badegästen schlichten zu können“, versichert Skrube. Der Vorsitzende des Freibads Wolfssee stellt aber klar: „Wenn sich Jugendliche - wie beispielsweise in Düsseldorf - gezielt in Gruppen organisieren, sind wir mit unseren Möglichkeiten schnell am Ende. Dann nützen die besten Sicherheitsmaßnahmen nichts.“ In Duisburg-Wedau sei es aber bislang noch nicht zu vergleichbaren Situationen gekommen.
Solimare in Moers setzt auf Security-Dienst
Auch im Solimare in Moers verlief der Badesommer bislang friedlich: „Solche Vorfälle wie in Düsseldorf gab es in der jüngeren Vergangenheit nicht“, sagt Katja Nießen, Pressesprecherin des Badbetreibers Enni Sport und Bäder. Um Konflikten vorzubeugen, setzt das Solimare seit einigen Jahren auf einen Security-Dienst. Laut Harzheim kein Einzelfall: „Zu meinem Erschrecken werden immer mehr Sicherheitskräfte in die Bäder geholt.“ Harzheim befürchtet, die Security-Mitarbeiter könnten einige Besucher abschrecken. Nach Angaben von Nießen würden die Sicherheitskräfte bei den Moerser Badegästen aber grundsätzlich gut ankommen.